Die Kirchenspitze ist besorgt über die angespannte Lage im Land. Hintergrund ist die
Festnahme des Oppositionsführers und Armeegenerals Sarath Fonseka vor wenigen Tagen.
Fonseka war unlängst bei der Präsidentschaftswahl mit 40% der Stimmen dem gegenwärtigen
Präsidenten Mahinda Rajapksa unterlegen, der 58% der Stimmen auf sich vereinigen konnte.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Sri Lanka, Bischof Vianney Fernando von
Kandy, meinte jetzt gegenüber dem vatikanischen Fidesdienst: „Die Lage ist nicht so
alarmierend, wie es aus den Presseberichten erscheinen mag. Es geht hauptsächlich
um die Einhaltung der Gesetze und der Regeln einer Demokratie, die für alle Bürger
des Landes gelten. Der Präsident wurde regulär gewählt und ist deshalb zum Regieren
befugt.“ Besorgt mache ihn allerdings doch „die spektakuläre Art und Weise der Festnahme
Fonsekas“ – dieser sei immerhin „40 Jahre lang ein hoher Staatsdiener gewesen“, und
umso mehr müsse man „seine Rechte und seine Würde respektieren“. Der Bischof wörtlich:
„Wir vertrauen auf die Gesetze und das Rechtssystem unseres Landes“. Unterdessen betonte
auch Präsident Rajapaksa, Fonseka könne beim Obersten Gerichtshof Widerspruch gegen
seine Festnahme einlegen, und man werde dabei alle verfassungsmäßigen Rechte respektieren.
Bischof Fernando betont, die Bischöfe hätten dem Präsidenten gegenüber ihre Sorge
geäußert und ihn darauf hingewiesen, „dass man sich vor allem für die Einheit des
Landes, den Fortschritt, den Frieden und das Wohlergehen Sri Lankas einsetzen muss,
nach den vielen schmerzlichen Jahren des Bürgerkrieges.“ (fides 14.02.2010 sk)