Nach dem Ausbruch schwerer Kämpfe rund um Somalias Hauptstadt Mogadischu fordert die
Gesellschaft für bedrohte Völker die Einrichtung humanitärer Schutzzonen für Flüchtlinge.
Tausende von Zivilisten seien auf der Flucht, teilte die Gesellschaft an diesem Freitag
in Göttingen mit. Es herrsche Endzeitstimmung und man rechne mit der baldigen Einnahme
Mogadischus durch radikal-islamische Rebellen, erklärte der Afrikareferent der Gesellschaft,
Ulrich Delius. In den vergangenen zwei Tagen seien erneut mehr als 30 Menschen bei
Gefechten zwischen islamistischen Milizen und Soldaten der Übergangsregierung in der
Hauptstadt getötet worden. Mehr als 80.000 Menschen seien auf der Flucht. Die Europäische
Union müsse endlich die Realität wahrnehmen und dürfe die dramatische Lage in Somalia
nicht länger beschönigen, so Delius. Der willkürliche Beschuss von Wohnvierteln sei
ein Kriegsverbrechen und könne von der internationalen Staatengemeinschaft nicht hingenommen
werden. Auch der Tatsache, dass immer mehr Nachbarstaaten die Grenzen für die Aufnahme
von Flüchtlingen stoppten, müsse entgegnet werden.