2010-02-13 12:50:29

Eritrea: Drohende Hungersnot


RealAudioMP3 Hunger und Krieg – diese beiden Übel gehören zusammen. Und das zeigt sich jetzt ganz deutlich in Eritrea. Dem „Problemstaat“ am Horn von Afrika droht ein Krieg mit seinem Nachbarland Äthiopien, zu dem es mal gehörte. Die Militarisierung des Landes entzieht den Menschen die Lebensgrundlage. Pater Joachim Schroedel ist Seelsorger für Deutschsprachige in mehreren Ländern Nordafrikas. Er ist in den letzten Tagen in der Region Eritrea unterwegs gewesen und gibt im Interview Auskunft über die drohende Not. Für den Bericht haben wir Material des Hilfswerkes „Kirche in Not“ verwendet.

„Man muss wissen, dass Eritrea ein ganz kleines Land ist, aber dennoch etwa fünf Millionen Einwohner hat; die Bevölkerungsdichte ist mit etwa 40 oder 50 Menschen pro Quadratkilometer sehr eng. Die Lage ist in den letzten Wochen und Monaten sehr, sehr schwierig geworden, weil die Spannungen zwischen Äthiopien und Eritrea wieder einmal aufflammen und somit die Kontakte zwischen beiden Ländern auch auf dem wirtschaftlichen Sektor gar nicht mehr möglich sind.“

Auf diese Kontakte ist Eritrea allerdings angewiesen, so Schroedel. Das aggressive Verhalten der Regierung schrecke aber reichere Staaten ab, etwas für die leidende Bevölkerung zu tun. Ein anderes Problem: Die gleiche Regierung versucht, das Land regelrecht abzuschotten:
 
„Die religiöse Freiheit ist überhaupt nicht gegeben. Als ich vor fünfzehn Jahren das erste Mal dort war, war es noch relativ leicht, mit den Christen und Muslimen zusammenzutreffen und auch gemeinsame Aktionen zu planen. Jetzt ist es kaum mehr möglich! Es gibt zwar offiziell noch die protestantischen Kirchen und die römisch-katholische Kirche und natürlich die orthodoxe, die als Kirchen anerkannt sind – aber viele, viele andere Missionsgemeinschaften können dort nicht mehr aktiv werden. Das bedeutet eben auch: Die Hilfsorganisationen, die kirchlichen Hintergrund haben, sind eher unterdrückt…“

(rv 13.02.2010 sk/pr)








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