An diesem Donnerstag begeht die Kirche den Welttag der Kranken. Mit einer feierlichen
Messe in der Petersbasilika gedenken Papst Benedikt und die Gläubigen dabei der Heiligen
Jungfrau Maria von Lourdes. Eine wichtige Rolle für die Zeremonie spielen die Reliquien
der Heiligen Bernadette Soubirous aus eben jenem Wallfahrtsort, an dem die Mutter
Gottes der jungen Frau mit dem Mädchennamen Marie Bernard mehrere Male erschien. Bereits
am Dienstagnachmittag kamen Bernadettes Reliquien in Rom an. Sie wurden zunächst in
der Marienbasilika Santa Maria Maggiore in der Nähe des römischen Hauptbahnhofs ausgestellt.
Die Wahl dieser ersten Station ist kein Zufall. Das erklärt uns Monsignore Paul McInerny,
Mitglied des Kapitels der römischen Basilika: „Die Ausstellung der
Reliquien der Heiligen Bernadette in der Basilika Santa Maria Maggiore ist Teil der
Feiern zum Welttag der Kranken. Bevor sie nach Sankt Peter kommt, wo der Papst die
Messe zelebriert, wollte man sie in diese Kirche bringen. Die meisten katholischen
Gläubigen kennen ja die Geschichte von Bernadette – dass sie in Lourdes viele Male
Marienerscheinungen erlebte. Die Basilika Santa Maria Maggiore ist die erste Basilika
des Westens, die der Jungfrau Maria geweiht ist. Und wegen dieses wirklich besonderen
Verhältnisses zwischen der jungen Französin Bernadette und der Heiligen Jungfrau Maria
passt es also außerordentlich gut, dass die Reliquie in dieser Kirche ausgestellt
wird.“ Ihre erste Marienerscheinung erlebte Bernadette am 11. Februar
1858, beim Holzsammeln im Wald. Die Vision sollte sich im folgenden halben Jahr noch
17 Mal wiederholen: Der 14-jährigen erschien in der nahen Grotte Massabielle eine
weibliche Gestalt von großer Schönheit in einer in Gold schimmernden Wolke. Die „Dame“,
wie Bernadette sie bewundernd und ehrfurchtsvoll nannte, gab sich später als Jungfrau
Maria zu erkennen. Sie zeigte Bernadette eine heilende Quelle und forderte sie zum
Bau einer Kirche auf – am Ort der Erscheinungen, dem heute berühmtesten Marienwallfahrtsort
der Welt: Lourdes. Selig gesprochen wurde Bernadette 1925, heilig gesprochen 1934
von Papst Pius XI. Nach Ankunft der Reliquien der Heiligen Bernadette am Dienstagabend
in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore und einer anschließenden Messe hatten
die Gläubigen Gelegenheit, vor der Reliquie zu beten. Die Erinnerung Bernadettes sei
zugleich Kraft spendendes Gebet an die Mutter Gottes. McInerny:
„Die Gläubigen
feiern an diesem Donnerstag den Welttag der Kranken - in Sankt Peter mit dem Heiligen
Vater. Wir wissen von den Wunderheilungen und den Bekehrungen, die schon zu Bernadettes
Lebzeiten in Lourdes stattgefunden haben. Diese Orte sind so bedeutend für die Gläubigen,
weil sie unter Anwesenheit der Reliquie Maria verehren können. Wenn Menschen der Reliquie
und damit Maria huldigen, kommen sie, um sich an Bernadette und ihr so einfaches,
doch standhaftes Gesicht zu erinnern. Sie empfangen damit die Botschaft der Heiligen
Jungfrau, der Mutter Gottes, die diesem jungen Mädchen erschien. Die Menschen stärken
damit ihren Glauben.“ (rv 11.02.2010 pr)