Benedikt: „Schauen auf Christus heißt Menschenwürde leben“
Die Würde des Menschen
im Gebet erkennen – daran hat Papst Benedikt an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz
erinnert. In einer vollen Audienzhalle setzte der sichtlich gut gelaunte Papst seine
Ansprachen über bedeutende Gestalten der Kirchengeschichte fort. Dabei stand dieses
Mal der heilige Antonius von Padua im Mittelpunkt. Antonius, ein gebürtiger Portugiese,
trat nach seiner Zeit als Augustiner-Chorherr den Franziskanern bei. Im Jahr 1221
begegnete er noch selbst dem heiligen Franz von Assisi. Als Prediger und Theologe
trug er maßgeblich zu einer Festigung der franziskanischen Spiritualität bei. Besonders
aber lag Antonius das Gebet am Herzen. In der dort erkannten Liebe Gottes werde erst
tieferes Erkennen und Nächstenliebe möglich. „Dabei steht im Mittelpunkt
seiner Verkündigung stets Christus. Die Betrachtung der Geheimnisse der Menschheit
Jesu, vor allem seiner Geburt und seines Todes am Kreuz, weckt in uns die Liebe und
die Dankbarkeit gegenüber Gott und zeigt uns zugleich die Würde des Menschen. Gott
selbst ist Mensch geworden. So hoch sieht er die Würde des Menschen an. Der Blick
auf den Gekreuzigten ist Quelle der Erkenntnis unserer Würde. Er verpflichtet uns,
diese Würde zu leben und die Liebe zu leben, die er gelebt hat.“ In
dieser Liebe und Würde zu leben, legte der Papst auch den deutschsprachigen Pilgerinnen
und Pilgern ans Herz. „Mit Freude grüße ich alle Pilger und Besucher
deutscher Sprache. Der heilige Antonius helfe uns, in der Liebe zu Christus und zum
Nächsten zu wachsen. Gerne begleite ich euch alle mit meinem Segen.“ In
seiner Ansprache an die italienischen Zuhörer ging der Papst auch auf die Bedeutung
des Kreuzes in der säkularen Kultur ein. Das Kreuz sei ein Hinweis auf die Würde für
alle Menschen. Der Blick auf den Gekreuzigten könne das Leben eines jeden Menschen
bereichern - unabhängig davon, ob er glaube oder nicht, so der Papst. (rv
10.02.2010 ds/pr)