Die deutschen Bischöfe wollen bei den Missbrauchsfällen Aufklärung, weil die Kirche
in der Schuld der Opfer stehe. Dies sagte der Sekretär der deutschen Bischofskonferenz,
Pater Hans Langendörfer, an diesem Freitag der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung.
Man könne nicht wollen, dass die christliche Botschaft und die Glaubwürdigkeit vieler
kirchlich Engagierter wegen der Verfehlungen mancher zugrunde gingen, so Langendörfer.
Er selbst gehört dem Jesuitenorden an. In den vergangenen Jahren habe man dazugelernt,
so der Sekretär. Man schaue aufmerksamer hin und setze Erkenntnisse zum Schutz der
Opfer wie zum Umgang mit den Tätern um. Langendörfer verwies auf die 2002 verabschiedeten
Leitlinien der Bischofskonferenz. Diese sehen den Einsatz von Ansprechpartnern für
Betroffene in den Diözesen vor. Zudem werde Tätern der Gang zur Staatsanwaltschaft
nahe gelegt. Damit hätten die Bischöfe gezeigt, dass sexueller Missbrauch auch nach
kirchlichem Recht eine Straftat sei, so der Sekretär weiter.