Papst Benedikt XVI.
hat gegenüber den schottischen Bischöfen die wichtige Rolle der Laien für die Kirche
unterstrichen. Die Oberhirten statteten dem Papst im Rahmen ihres Ad-Limina-Besuches
an diesem Freitag einen Besuch ab. Bei der Audienz hob Benedikt die Verschiedenartigkeit,
doch auch Zusammengehörigkeit von Priestern und Laien in der Kirche hervor. Gerade
im Jahr der Priester sei es wichtig, erneut über diesen Zusammenhang nachzudenken.
Der Papst: „Zur rechten Anerkennung der Rolle des Priesters in der
Kirche gehört ein Verständnis der Berufung der Laien. Die Tendenz, das Laienapostolat
mit dem Laienamt zu verwechseln, hat manchmal zu einem zu selbstbezogenen Verständnis
der kirchlichen Rolle der Laien geführt. Aber die Vision des Zweiten Vatikanischen
Konzils war, dass wo immer Laien die in der Taufe empfangene Berufung leben – in Familie,
zu Hause, in der Arbeit – sie aktiv am Leben der Kirche teilnehmen, um die Welt zu
heiligen. Ein neuer Fokus auf das Laienapostolat wird die Rolle von Laien und Klerikern
klären und einen wichtigen Impuls geben für unsere gemeinsame Aufgabe der Evangelisierung
unserer Gesellschaft.“ Diese Evangelisierung bedeute ein Eintreten
für den ganzen Glauben. In seiner Ansprache erwähnte der Papst vor allem Bereiche,
in denen die Lehre und Praxis der Kirche in Widerspruch zu Entwicklungen in der Gesellschaft
stehe. Besonders, wenn es um das menschliche Leben gehe, könne die Kirche keine Kompromisse
machen. Benedikt: „Die Unterstützung der Euthanasie trifft das
Herz des christlichen Verständnisses von der Würde des Menschen. Jüngste Entwicklungen
in der Medizinethik und einige Praktiken, für die in der Embryologie geworben wird,
geben Anlass zur Sorge. Wenn die Lehre der Kirche in einer dieser Fragen kompromittiert
wird, und sei es auch nur wenig, dann wird es schwer, die ganze katholische Lehre
in ihrer Einheit zu vertreten.“ Der Papst schrieb den schottischen
Bischöfen ebenfalls ins Stammbuch, dass es die Aufgabe aller Bischöfe sei, sich für
die Treue zur Lehre der Kirche einzusetzen. Gleichzeitig müssten sie sich aber auch
dafür einsetzten, dass die Kirche in der Gesellschaft ihre Lehre und Praxis frei leben
könne. Bei der Audienz bestätigte Papst Benedikt, dass er bei seinem Besuch in Großbritannien
auch Schottland besuchen werde.