Der Ende Dezember von Brasiliens Regierung veröffentlichte Menschenrechtsplan sorgt
weiterhin für Aufregung. In einer öffentlichen Erklärung werfen jetzt 67 katholische
Bischöfe der Regierung „autoritäre Methoden“ vor. Die Regierung unter Präsident Luiz
Inacio Lula da Silva wolle mit Hilfe des Menschenrechtsplanes die geltende Gesetzeslage
umgehen. Die Bischöfe kritisieren das Vorhaben, Abtreibungen generell straffrei zu
stellen. Auch die mögliche Zulassung der Ehe zwischen Partnern gleichen Geschlechts,
ein Adoptionsrecht für homosexuelle Paare und das Verbot religiöser Symbole in öffentlichen
Gebäuden erregen den Widerspruch der Bischöfe. Ein Sprecher der Bischofskonferenz
sagte, man sei zwar mit achtzig Prozent der Vorschläge im Menschenrechtsplan einverstanden.
Allerdings sei Zusammenarbeit nicht gleichbedeutend mit uneingeschränkter Unterstützung.