2010-02-01 11:36:56

Frankreich: Bischöfe gegen Burka-Verbot


Die Oberhirten der Grande Nation sind gegen ein Burka-Verbot. Ein solches Gesetz würde die Lage der muslimischen Frauen in Frankreich verschlechtern: Das schreibt der Präsident der bischöflichen Kommission für den interreligiösen Dialog, Bischof Michel Santier. Auch sind die Bischöfe unzufrieden, weil die parlamentarische Kommission, die das Gesetz erarbeitet hat, keine Vertreter der Religionsgemeinschaften angehört hat. Die Burka-Debatte ist eine Weiterung der Diskussion um die nationale Identität, die die französische Regierung unter Präsident Nicolas Sarkozy angestoßen hat. Ähnlich heftig hat Frankreich schon unter dem früheren Präsidenten Jaques Chirac über ein Verbot auffälliger religiöser Zeichen in der Öffentlichkeit gestritten. Hintergrund dieser Diskussionen ist ein über hundertjähriges Gesetz, das Frankreichs laizistischen Charakter festschreibt und lange Zeit sehr eng ausgelegt wurde. Gleichzeitig wächst vor allem in den problematischen Vorstädten die Zahl von Ausländern muslimischen Glaubens. Die Zahl der Burka-Trägerinnen in Frankreich wird aktuell auf weniger als 2.000 geschätzt. Auch in Italien haben sich rechte Politiker in jüngster Zeit für ein Burka-Verbot ausgesprochen; allerdings gibt es in der italienischen Verfassung längst ein Verbot der Verschleierung bzw. Verhüllung im öffentlichen Raum.

(sir 01.02.2010 mg)







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