Die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Ellen Ueberschär,
hat sich gegen ein gemeinsames Abendmahl beim Zweiten Ökumenischen Kirchentag (ÖKT)
ausgesprochen. Sie halte nichts von „Kamikazeaktionen mit der Vorwegnahme einer Interkommunion,
die am Ende zu nichts führen“, sagte Ueberschär am Samstag in Hamburg. Dennoch müssten
Katholiken und Protestanten „den Finger in die Wunde legen“, damit die Hoffnung auf
das gemeinsame Abendmahl spätestens zum 3. ÖKT in Erfüllung gehe. Ueberschär sagte,
„diese Dinge“ gehörten „nicht zum Kern des Glaubens, den wir ja gemeinsam haben“.
Dass es bei der Frage der Mahlgemeinschaft keine Fortschritte gebe, bedaure sie vor
allem im Blick auf gemischtkonfessionelle Familien. ZdK-Generalsekretär Stefan Vesper
warnte davor, einen 3. ÖKT von der Einigung über ein gemeinsames Abendmahl abhängig
zu machen. Er wünsche sich natürlich das gemeinsame Abendmahl, betonte der Theologe.
Erst brauche es aber Fortschritte in der kirchlichen Lehre. Dann aber „wird es in
sehr überraschende Gestalt kommen, und zwar weltweit“. Der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen
Jaschke betonte, schon jetzt werde ein nichtkatholischer Christ, wenn er „gläubig“
die Kommunion empfangen wolle, nicht zurückgewiesen. Doch da in der Eucharistie das
„Allerheiligste“ der katholischen Lehre sichtbar werde, könne es ohne eine theologische
Einigung keine Mahlsgemeinschaft geben.