2010-01-31 13:41:08

Bertin: „Somalias Obdachlose brauchen Hilfe“


RealAudioMP3 In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba ist am Samstag ein dreitägiger Gipfel der Afrikanischen Union (AU) eröffnet worden. Neben dem offiziellen Schwerpunkt „Informationstechnologien“ dürften die jeweilige Lage im Sudan und in Somalia Thema sein. In einem Jahr soll eine Volksabstimmung darüber entscheiden, ob der christlich geprägte Südsudan unabhängig vom muslimisch dominierten Rest des Landes wird. Wegen der Gewalt islamistischer Aufständischer in Somalia bemüht sich die AU darum, ihre dortige Friedenstruppe von UNO-Blauhelmen ablösen zu lassen.
Die Somalis seien zum einen Geiseln der sich abwechselnden Übergangsregierungen und zum anderen in den alten Konflikten zwischen den Volksstämmen gefangen, so der Apostolische Administrator in Mogadischu, Bischof Giorgio Bertin. Gegenüber Radio Vatikan weist er auf die Lage der Flüchtlinge hin.

„Es gibt etwa 300.000 Flüchtlinge aus Somalia, die sich in Kenia befinden. Dann gibt es noch weitere 700.000 Somalis im Jemen. Das größte Problem sind aber die Obdachlosen in Somalia. Man spricht von etwa 1,5 Millionen Menschen ohne ein Zuhause im eigenen Land. Ihnen zu helfen ist aber schwierig, denn die Sicherheitslage macht das praktisch unmöglich. Banden rauben nämlich die Hilfsgüter der internationalen Organisationen und verkaufen sie dann weiter.“

 
Das Hauptproblem sei die unsichere Lage, die durch die unstabile politische Situation verursacht sei, so Bertin.

„In den vergangenen Monaten hat sich die internationale Staatengemeinschaft vor allem über die Sicherheitslage an der somalischen Küste gekümmert. Man sprach viel über die Piraten. Doch um dieses Problem zu lösen, genügt es nicht, auf dem Meer präsent zu sein und die Verbrecher zu fangen. Denn nur wenn man auf dem somalischen Festland eine Lösung findet, dann löst sich auch das Piratenproblem an der somalischen Küste.“

 
Der Apostolische Administrator befürchtet jedoch, dass die Bevölkerung heute bereit sei, jeden zu akzeptieren, der in der Lage sei, das Territorium zu kontrollieren.

Mindestens neun Tote
Bei schweren Gefechten in Somalias Hauptstadt Mogadischu sind jetzt mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Wie Augenzeugen und Rettungskräfte berichteten, sind unter den Toten viele Zivilisten. Mehr als 20 weitere Menschen wurden verletzt, als sich bewaffnete Islamisten und Soldaten der Friedenstruppen der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM) stundenlange heftige Kämpfe lieferten
Mindestens ein ugandischer AMISON-Soldat und mehrere Zivilisten sollen am vergangenen Montag getötet worden sein, die in der Warteschlange auf eine ärztliche Untersuchung warteten. Täglich kommen vor allem viele Frauen und Kinder zu einer solchen Untersuchung in das Krankenhaus auf dem Flughafengelände.

Extremistische Ideologie
In den vergangenen Jahren habe sich die extremistische Ideologie der al-Shabaab-Bewegung in weiten Teilen Ugandas verbreitet, so Bischof Giorgio Bertin von Dschibuti gegenüber dem Fidesdienst. Unterdessen billigte die Europäische Union am 25. Januar ein Programm, in dessen Rahmen in Uganda 2.000 somalische Soldaten von 200 europäischen Ausbildern geschult werden sollen, damit sie die Übergangsregierung in Somalia unterstützen können. Mehrere tausend somalische Soldaten waren bereits in früheren Programmen ausgebildet worden

(afp/zenit/fides/rv 31.01.2010 mg)







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