Indien wird 60: Kirche will mehr soziale Gerechtigkeit
An diesem Dienstag
hat Indien sein 60-jähriges Bestehen als Republik gefeiert. Als größte Demokratie
der Welt hat das Land inzwischen eine enorme wirtschaftliche Kraft entwickelt und
gewinnt auch politisch mehr und mehr an Bedeutung. Der Erzbischof von Mumbai und Vorsitzende
der indischen Bischofskonferenz, Kardinal Oswald Gracias, spricht mit Radio Vatikan
über die Rolle der Kirche in Indien: „Die indische Kirche ist sehr
lebendig, und das ist sehr wichtig – gerade, weil wir nur eine Minderheit von 2,3
Prozent in der Bevölkerung ausmachen. Die Politik hat viel für die Menschen erreicht,
vielerorts gute Bildungsvoraussetzungen und solide sanitäre Strukturen geschaffen.
Aber es besteht noch eine gewisse Bandbreite, auch hinsichtlich der Verteilung des
Reichtums im Land, wo sich viel auf die Städte konzentriert. Die Landbevölkerung muss
da kräftiger unterstützt werden. In ländlichen Regionen gibt es nicht einmal überall
Elektrizität! Geschweige denn vernünftige Schulen. Und da kann die Kirche der Regierung
helfen, dass die Verhältnisse etwas stabiler und gerechter werden.“