2010-01-26 15:05:33

Kues zum Katholiken-Arbeitskreis: „Einheit statt Einzelkämpfer“


RealAudioMP3 Der CDU-Abgeordnete Hermann Kues sieht im „Arbeitskreis Engagierter Katholiken in der Union“ (AEK) die Gefahr einer „Sackgasse“. Das sagte Kues, der auch Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken ist, im Interview mit dem Kölner Domradio.
„Es ist legitim, sich in so einem Arbeitskreis zu engagieren. Aber ich kenne keinen katholischen Bundestagsabgeordneten - bis auf einen Kollegen, der da mitmacht -, der sich davon tatsächlich vertreten fühlt, das ist der Punkt. Und da muss man aufpassen, dass man sich - ohne das zu wollen - nicht in eine Sackgasse begibt. Ich finde, man muss Einfluss nehmen mitten in die Gesellschaft! Da muss man die Katholiken und alle Christen zusammenführen und man darf sich nicht auseinander treiben lassen. Insofern glaube ich auch, dass dieser Arbeitskreis über die Bedeutung, die er jetzt in der Öffentlichkeit hat, nie hinauskommen wird.“
Der gläubige Kues vertritt auch im Bundestag katholische Positionen. Die Ursachen dafür, dass die CDU in den letzten Jahren „säkularer, protestantischer und religiös weniger bekennend“ geworden sei – so lautet die Befürchtung des Arbeitskreises engagierter Katholiken – sieht Kues in gesamtgesellschaftlichen Veränderungen. Zum Beispiel habe die CDU ja bei der letzten Bundestagswahl in den neuen Bundesländern mehr Zustimmung erfahren. Kues:
„Es sind Selbstverständlichkeiten verloren gegangen, die Kirche hat sich gewandelt, die Kirche ist pluralistischer geworden, Gesellschaft hat sich geändert - und insofern hat sich auch das Verhältnis zwischen CDU und Kirche geändert. Und was das Protestantische angeht: Für mich ist die CDU von Anfang an ein großes ökumenisches Projekt gewesen, und das halte ich auch für unverzichtbar! Wenn man in einer Welt, die so ist, wie sie ist, weiterhin Einfluss nehmen will, dann muss man die Menschen überzeugen. Und zwar, indem man sagt: Wir sind nicht irgendeine versprengte Truppe, sondern wir sind eine Gruppe, die auch Ziele formuliert, die von anderen Menschen guten Willens nachvollziehbar sind.“
Der AEK ist Mitte November 2009 auf Betreiben des Publizisten Martin Lohmann gegründet worden. Nach seinem Selbstverständnis will er das katholische Profil innerhalb der Unions-Parteien stärken. „Lassen Sie uns als Katholiken über das 'C' in der CDU und CSU sprechen!“, heißt es in der Selbstbeschreibung.
(domradio 26.01.2010 pr)








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