2010-01-26 15:12:43

Kardinal Bagnasco: Nein zu Ausländerfeindlichkeit in Italien


RealAudioMP3 Die italienischen Bischöfe werten Benedikts Synagogenbesuch als wichtigen Schritt im interreligiösen Dialog. Benedikts Verurteilung der Shoah schließen sich die Bischöfe entschieden an – auch im Hinblick auf Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit im eigenen Land. Der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, sagte vor dem Ständigen Rat der Bischofskonferenz am Montagabend in Rom:

„Die Resonanz, die dieser historische Besuch auch international gehabt hat, bezeugt, dass der Dialog der unbestreitbare Weg ist, um Unverständnis und Vorurteile zu überwinden. Papst Johannes Pauls Geste, vor fast 25 Jahren gemacht, ist nun von Papst Benedikt XVI. bestätigt und verstärkt worden. Die von seinem Vorgänger niedergerissene Mauer ist für Benedikt zu einer Brücke der Nähe und Brüderlichkeit geworden, ja beide werden bereits praktiziert. Das unvergleichliche Gefühl des ersten Treffens hat sich nun in kraftvolle Argumentation verwandelt: in der Heiligen Schrift ein festes und ewiges Fundament zu finden, sich auf die Zehn Gebote zu stützen und daran zu erinnern, dass die Verbindung zwischen Christentum und Judentum auf einer gemeinsamen spirituellen Identität beruht. Es ist selbstverständlich, dass wir Bischöfe uns der bewegten Ehrehrbietung des Papstes gegenüber den Überlebenden der Shoah anschließen und dass wir - für unseren Teil - und mit der erzieherischen Arbeit unserer Kirche dazu beitragen werden, ein Klima des Respekts und der Freundschaft zu schaffen. In diesem Klima soll jede Spur des Hasses bekämpft werden - und damit auch Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit!"

Bei dem Treffen plädierte Bagnasco auch für eine „neue Generation“ katholischer Politiker im eigenen Land. Ihre politischen Entscheidungen sollten immer mit ihrem Glauben vereinbar sein, führte er aus. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz forderte außerdem verbesserte Lebensbedingungen für Einwanderer und Flüchtlinge in Italien. Deren Unterbringung in Hütten aus Kartons ohne Wasser, Strom und hygienische Einrichtungen sei nicht nur unmenschlich und inakzeptabel, sondern mache eine gesellschaftliche Eingliederung der Migranten unmöglich.


(rv/kna 26.01.2010 pr)








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