Einwanderer wirken
für die englische Kirche wie „Vitamin C“. Das sagt der neue Erzbischof von Westminster,
Vincent Gerard Nichols, im Interview mit uns. Nichols hält sich zusammen mit anderen
Bischöfen aus England und Wales zur Zeit zum Ad-limina-Besuch im Vatikan auf – ein
wichtiger Besuch, denn der Papst wird Großbritannien wohl im September besuchen. Die
Gesellschaft in England und Wales werde immer multiethnischer, betont der Erzbischof:
Das führe dazu, dass das Glaubensleben in den Städten mittlerweile lebendiger sei
als auf dem Land.
„Viele der Einwanderer und ihre Gemeinschaften bringen
neues Leben und neue Kraft in das katholische Leben unseres Landes. Es gibt natürlich
Probleme mit nationalen Gruppen, die ihre Identität und eigenen liturgischen Riten
verständlicherweise bewahren wollen - aber in den meisten Fällen wird die Situation
sehr gut gehandhabt und ein Gleichgewicht gefunden zwischen der Integration in eine
einzige liturgische Gemeinschaft und der Anerkennung des tiefen spirituellen Bedürfnisses
der Gläubigen, ihren Glauben in der eigenen Muttersprache auszudrücken.“
Die
katholische Kirche auf der Insel spiele eine wichtige Rolle bei Fragen der Integration
und beim Ansprechen aktueller Mißstände, sagt Nichols.
„Die Katholiken
sind im Vergleich zum Rest der Bevölkerung sehr engagiert im Bereich der sozialen
Gerechtigkeit. Das ist für uns ermutigend, denn das ist ein konkreter Ausdruck der
Soziallehre der Kirche. Es zeigt auch, dass wir trotz aller bekannten Schwierigkeiten
Erfolge verzeichnen können.“