2010-01-24 11:32:54

Vatikan: „Öffne Dich, Eritrea!“


RealAudioMP3 Weitgehend unbeachtet von der Weltöffentlichkeit spielt sich in Eritrea ein humanitäres Drama ab. In dem erst seit 1993 unabhängigen Land regiert eine Art Militärjunta, die Meinungsfreiheit wird unterdrückt und vor allem werden keine ausländischen Hilfswerke in das Land gelassen: Eine Katastrophe angesichts des Elends, unter dem die Bevölkerung zu leiden hat.

In der vergangenen Woche fand im Vatikan, auf Einladung der Ostkirchenkongregation, eine Konferenz zur Lage in Eritrea statt, an der verschiedene dort engagierte kirchliche Hilfswerke teilgenommen haben. Kardinal Leonardo Sandri ist Präfekt der Ostkirchenkongregation. Er beklagt, dass grundlegende Menschenrechte nicht beachtet werden.

„Wir wollen, dass die internationalen Organisationen diesem Land mehr Aufmerksamkeit widmen, damit geholfen werden kann, die schwelenden Konflikte zu lösen, besonders den mit Äthiopien, damit das Schreckgespenstes des Krieges weicht, das so sehr das Leben in diesem Land bestimmt. Und damit die katholischen Hilfswerke den Gläubigen Hilfe bringen können, denn die Christen leben dort in extremer Armut und Not.“ 
Der Kardinal hofft auf Frieden…
„Denn der ist die Voraussetzung für alle Aktivitäten, sowohl der Zivilgesellschaft, als auch der Kirche. Wir helfen unseren drei Eparchien (Bistümern), soweit es geht, im Bildungsbereich, in der Caritas, in den Kliniken, in den Seminarien. Allerdings werden diese Hilfen aufgrund der politischen Lage massiv behindert. Hoffen wir, dass der Herr mit seiner Gnade die Regierenden erleuchtet, damit sich etwas bewegt. Ich denke immer wieder an die Worte Johannes Pauls II. bei seinem Besuch in Kuba, und ich beziehe sie – im Rahmen des Möglichen – auf die Situation in Eritrea an: „Eritrea, öffne dich der Welt!“  
Das Christentum in dem Land ist uralt. Die eritreische Kirche hat eine eigene, stark von jüdischen Elementen, durchsetzte Liturgie. Offiziell sind die die römisch-katholische Kirche, die evangelisch-lutherischen Kirchen und die orthodoxen christlichen Kirchen, sowie der Islam zugelassen. Faktisch werden aber auch die offiziell zugelassenen Kirchen verfolgt. Laut Reporter ohne Grenzen nimmt das Land in der Rangliste der Pressefreiheit 2009 den 175. und damit letzten Platz ein – hinter Turkmenistan und Nordkorea.
Die Konferenz im Vatikan fand im Rahmen der R.O.A.C.O. statt („Riunione delle Opere di Aiuto alle Chiese Orientali“). Das ist ein internationaler Zusammenschluss der katholischen Hilfswerke, die sich für die Orientalischen Kirchen engagieren. Vorsitzender ist der Präfekt der Ostkirchenkongregation. Aus Deutschland gehören der R.O.A.C.O. u.a. Missio, Renovabis, die Sternsinger und Kirche in Not an.
(rv 24.01.2010 mc)







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