2010-01-24 12:44:31

Sudan: Nuntius optimistisch


Der päpstliche Nuntius hält eine Entspannung der Lage im Sudan für möglich. Es gebe konkrete Hoffnungen auf Frieden. In den vergangenen Wochen habe es positive Entwicklungen sowohl im Südsudan als auch in Darfur gegeben, so Erzbischof Leo Boccardi. Es gebe zwar immer noch Schwierigkeiten, die man überwinden müsse, darunter die Sicherheitsbedingungen im Land, Korruption, Stammeskonflikte. Aber die volle Umsetzung des Comprehensive Peace Agreement (CPA) werde den Sudan zum Frieden führen, Das CPA wurde 2005 in Nairobi unterzeichnet und sieht für den April Wahlen vor. Eine solche Wahl findet auch für die entsprechenden Organe des Südsudan statt, der auf der Grundlage des Abkommens weitgehende Autonomie besitzt. 2011 ist schließlich ein Referendum über die Unabhängigkeit des Südsudan vorgesehen.
Nach Ansicht von Erzibschof Boccardi bessert sich die Situation auch in der Krisenregion Darfur. „Es kam nicht zu der angekündigten humanitären Katastrophe, nachdem Khartum einige westliche Nichtregierungsorganisationen aus der Region ausgewiesen hat. Diese wurden von arabischen ONGs abgelöst und die Menschen kehren nun langsam in ihre Heimatdörfer zurück.“ „Die Phase der militärischen Auseinandersetzungen“, so der Vatikanvertreter weiter, „scheint überwunden zu sein. Dies bestätigen auch die Verantwortlichen der gemeinsamen Friedenseinheiten der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union. Die Konfrontation findet nun auf politischer Ebene statt und in Doha treffen sich derzeit Vertreter der Regierung mit Vertretern der Guerillabewegungen und der Zivilgesellschaft in Darfur.“ „Gewiss“, so der Nuntius, „gibt es noch einen gewissen Grad an Unsicherheit, doch diese rührt nicht so sehr von militärischen Handlungen her, sondern vielmehr ist die Präsenz von Banditen dafür verantwortlich, die entdeckt haben, dass Entführungen von Mitarbeitern und Vertretern westlicher Einrichtungen ein lukratives Geschäft sind.“

Trotz dieser Schwierigkeiten gebe es eine blühende Kirche im Südsudan. „In Juba, der Hauptstadt der Region Südsudan, konsolidieren sich die Strukturen der Kirche. Es gibt heute zum Beispiel eine katholische Universität und es wurde ein Priesterseminar eröffnet. Das katholische Sekretariat, das nach Nairobi in Kenia ausgesiedelt worden war, wird bald nach Juba zurückkehren“, so Erzbischof Boccardi. „Auch in anderen Regionen gibt es lebendige katholische Gemeinden und insbesondere junge Menschen sind sehr an einem Mitwirken in der Kirche interessiert. Ich durfte an einem Jugendtreffen in der Diözese Rumbek teilnehmen, das vom 21. bis 22. Dezember stattfand. Es waren 1.500 Jugendliche dabei und die Veranstaltung war unter allen Gesichtspunkten ein Erfolg. Auch in Khartum können katholische Gemeinden den eigenen Glauben ohne Hindernisse praktizieren.“

(fides 24.01.2010 mc)







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