Die Kirche wird den Erdbebenopfern in Haiti auch dann weiterhin helfen, wenn viele
Nichtregierungsorganisationen wieder abgezogen sein werden. Das sagt der Leiter des
Päpstlichen Hilfswerks Cor Unum zu; es ist der Kardinal Paul Josef Cordes. Der deutsche
Kurienmann steht in engem Kontakt mit dem Nuntius in Haiti und mit dem „Catholic Relief
Services“ – so heißt der US-Verband, der in Haiti die Hilfen katholischer Gruppen
koordiniert. Im Gespräch mit der Vatikanzeitung „L`Osservatore Romano“ wies Cordes
darauf hin, dass die Lage in Haiti auch neun Tage nach dem Beben „tragisch“ bleibt:
„Die Zahl der Toten steigt immer mehr – auch unter unseren Priestern.“ Besonders berührt
habe ihn der Bericht einer Überlebenden, die sieben Stunden unter Trümmern begraben
war. Sie habe gebetet, dass Gott um ihrer Eltern willen ihr Leben schone – sie sei
nämlich Einzelkind. Der Kardinal schildert, dass Papst Benedikt mit seinem Aufruf
für Haiti stark zur Mobilisierung von Hilfe beigetragen habe. Auch weit entfernte
Ortskirchen, etwa aus Russland, Korea oder Taiwan, hätten darauf reagiert.