2010-01-22 14:29:53

Vatikan/D: Käßmann: „Will mich mit Katholiken nicht streiten“


RealAudioMP3 Der Ökumeneverantwortliche der Vatikans, Kardinal Walter Kasper, hat zornig reagiert auf den Kommentar der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschlands, Margot Käßmann, vom Papst sei in Sachen Ökumene „nichts“ zu erwarten. Gegenüber Radio Vatikan betont Käßmann nun, dass sie ausdrücklich deswegen ihren ersten offiziellen Besuch als Ratsvorsitzende bei Bischof Robert Zollitsch gemacht habe, um zu zeigen, dass ihr an der Ökumene gelegen sei. Käßmann:

„Wir befinden uns in den Mühen der Ebene. Wir haben ökumenisch viel erreicht, und ich finde, dass unsere Gemeinden sehr viel lebendige Ökumene haben. Aber theologisch sind wir an einem Punkt – im Kirchenverständnis, im Amtsverständnis, und deshalb in der Abendmahlspraxis – wo ich keine Durchbrüche jetzt erwarte.“

Und genau das habe sie in der Talkshow ausdrücken wollen.

„Ich will mich mit der katholischen Kirche überhaupt nicht streiten. Für mich gilt: Es verbindet uns mehr, als uns trennt, und jeder römische Katholik ist mir natürlich näher als einer, der einen anderen Glauben oder keinen Glauben hat. Ich denke, es liegt daran wie es Carl-Friedrich von Weizsäcker einmal gesagt hat: Es sind die Erfolge, die die größten Krisen auslösen. Und wir müssen sagen, dass wir theologisch eben an Punkten sind, die wahrscheinlich nie eingeebnet werden. Was ich auch gut finde. Ich will noch einmal sagen: Ich finde an der Ökumene gut, dass es Verschiedenheit gibt, weil das die ganze Vielfalt und Kreativität des Christentums zeigt. Aber die Balance immer wieder zu finden zwischen der ökumenischen Ungeduld und der ökumenischen Geduld, das ist schwierig.“

(22.01.2010 ord)








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