Gerade einmal drei Tage ist es her, da war der Papst in der römischen Synagoge zu
Besuch. Der Ökumene-Beauftragte der Italienischen Bischofskonferenz ist der Bischof
von Terni, Vincenzo Paglia. Er betont gegenüber Radio Vatikan im Rückblick auf den
Synagogenbesuch und auf den jüdisch-katholischen Dialog insgesamt, dass bei allem
Konflikt gerade jetzt das Gemeinsame betont werden muss.
„Da gibt es keinen
Zweifel. Beide Seiten haben wiederholt, dass wir selbstverständlich zwei verschiedene
Religionen sind, aber dass wir ein gemeinsames Erbe haben, dass uns eint. Es gibt
keinen Zweifel, dass Juden und Christen den Vorrang betonen müssen, den das Sprechen
von Gott im Leben der Menschen hat. Wir müssen aber auch an die andere große Religion
denken - an den Islam, der auch gerufen ist, die Gegenwart Gottes im Leben der Menschen
und seine Barmherzigkeit zu bezeugen.“
Paglia betont das Grundsätzliche,
für das sowohl die jüdische als auch die christliche Religion einstehen und das durch
den Dialog gefördert wird.
„Ich würde ganz instinktiv sagen, dass wir uns
weiterhin begegnen müssen, wo immer in der Welt Christen und Juden gemeinsam leben.
Denn wir Menschen wollen im Frieden leben, nicht im Konflikt... weil wir die Geschwisterlichkeit
wollen, nicht den Hass. Wir wissen, dass jede Tötung immer ein Brudermord ist. Deswegen,
denke ich, wird es weitere Schritte auf dem Weg geben, wie sie seit Beginn unserer
Beziehungen das Verhältnis geprägt haben.“