Ein neuer Exodus von Christen im Irak steht bevor. Davor warnt der Erzbischof von
Bagdad, Jean Benjamin Sleiman, an diesem Mittwoch. Wie der italienische Pressedienst
sir meldet, wächst in den Gemeinden im Irak die Angst nach der jüngsten Serie der
Gewalt gegen Christen. Viele bereiten sich auf eine Flucht vor. In dieser Woche waren
in der nordirakischen Stadt Mossul zwei Christen von Unbekannten erschossen worden,
ein weiterer war am 13. Januar ermordet worden. - Zugleich warf der Erzbischof dem
irakischen Staat Untätigkeit vor. „In Mossul werden Christen ermordet und die Behörden
unternehmen nichts”, sagte der Kirchenführer. Auch die Medien verschwiegen von wenigen
Ausnahmen abgesehen die Morde an Christen. Im Irak leben nach vatikanischen Angaben
gegenwärtig rund 290.000 Katholiken. In den vergangenen Jahren haben bereits viele
Christen aufgrund ihrer schwierigen Lage das Landverlassen. (apic/sir 20.01.2010
ord)