Die Debatte um den Afghanistaneinsatz der Bundeswehr geht weiter. Der Stellvertretende
Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Nikolaus Schneider, begrüßte in der „Frankfurter
Rundschau“ die Intervention von Erzbischof Robert Zollitsch. Dieser habe zugunsten
der Position von Margot Käßmann ein positives Zeichen vermittelt. Zollitsch hatte
am Samstag eine Neubewertung der Lage und „neue Entscheidungen“ gefordert. Der katholische
Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke mahnte an diesem Montag, die „Autorität
des geistlichen Amtes solle sich nicht in den tagespolitischen Kampf einmischen.“
Für neuen Zündstoff sorgten unterdessen weitere Äußerungen Käßmanns. Sie hatte gegenüber
der „Berliner Zeitung“ gesagt, einen „gerechten Krieg“ könne es nicht geben. Krieg
setze immer ein Gewaltpotenzial frei, für das sie keine Rechtfertigung sehe. Dem widersprach
der Münchener Historiker Michael Wolffsohn in aller Schärfe. Das Christentum kenne
sehr wohl „gerechte Kriege“. Unrecht und Verbrechen könne manchmal „leider nicht anders
besiegt werden.“