2010-01-17 11:15:32

Großbritannien: Doch keine Frau


Die schottische Episkopalkirche hat einen neuen Riß in der anglikanischen Weltgemeinschaft abgewendet: Ihre Führungsspitze wählte unter mehreren Kandidaten für das Bischofsamt letztlich einen Mann aus. Beworben hatte sich auch eine verheiratete Frau mit drei Kindern; sie wäre, wenn ihre Kandidatur geglückt wäre, die erste anglikanische Bischöfin in Großbritannien gewesen. Die Episkopalkirche Schottlands hatte schon 2003 Frauen für das Bischofsamt zugelassen; doch jetzt bestand erstmals die konkrete Möglichkeit dazu. Die anglikanische Kirche von England wird im Februar auf einer Synode darüber befinden, ob sie ebenfalls Bischöfinnen zulassen soll. Liberale Tendenzen in der anglikanischen Kirche des Westens stoßen vor allem bei Anglikanern in der so genannten Dritten Welt auf heftige Ablehnung. Der Streit über den kirchlichen Umgang mit Frauen oder mit Homosexuellen hat die Kirche an den Rand der Spaltung gebracht. Papst Benedikt hat für Anglikaner, die die Gemeinschaft mit der katholischen Kirche suchen, im letzten Herbst eigene kirchliche Strukturen geschaffen.
Die anglikanische Kirche von England erwägt derweil eine finanzielle Gleichstellung der homosexuellen Partner von Geistlichen. Laut einem Zeitungsbericht soll die Generalsynode im Februar in London darüber diskutieren. Homosexuelle Geistliche in der anglikanischen Kirche dürfen eingetragene Partnerschaften eingehen, sofern sie versprechen, zölibatär zu leben. In der Diskussion soll es vor allem um Renten gehen. Demnach sollen die hinterbliebenen Partner von homosexuellen Priestern dieselben Rentenzahlungen erhalten wie die Witwen und Witwer heterosexueller Geistlicher.

(afp/rv 17.01.2010 sk)







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