2010-01-15 13:58:15

Vatikan/Haiti: Messe für die Opfer


RealAudioMP3 Der päpstliche Außenminister plant eine Messe für die Opfer des verheerenden Erdbebens von Haiti. Dazu hat Erzbischof Dominique Mamberti am nächsten Dienstagabend alle Haitianer in Rom in die Kirche „Unserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe“ eingeladen. An der Messfeier, die auf Initiative der haitianischen Vatikanbotschaft zustande kommt, werden auch viele Diplomaten teilnehmen. Mamberti leitet die Abteilung für Auswärtige Angelegenheiten im vatikanischen Staatssekretariat.

Derweil sagen humanitäre Verbände voraus, dass die Helfer auf Haiti einen „langen Atem“ brauchen werden. Christoph Petrik-Schweifer ist Auslandshilfe-Chef der Caritas Österreich. Nach seiner Darstellung erschwert die besondere politische Situation Haitis den derzeitigen Hilfseinsatz zusätzlich: Haiti gelte nicht nur als „Armenhaus Lateinamerikas“, sondern im Blick auf das Fehlen einer funktionierenden Regierung und Administration als „lost country“, so Petrik-Schweifer. Neben der derzeitigen Akuthilfe sei daher eine nachhaltige Aufbauhilfe notwendig: „Es wird mindestens ein Jahr dauern, bis die Menschen in Haiti wieder auf eigenen Beinen stehen und Hoffnung schöpfen können“.

Österreichs Caritas-Präsident Franz Küberl sagt, dass die Opferzahlen auf Haiti noch immer nicht genau zu beziffern seien. Die Caritas-Mitarbeiter vor Ort berichteten jedoch, dass „das Entsetzlichste dieses ganzen Dramas die Schreie der Kinder“ seien. Auch wenn die Caritas Haiti eine „durch eine Reihe von Katastropheneinsätzen gut trainierte Organisation“ sei, würden derzeit alle der rund 200 Caritas-Mitarbeiter vor Ort „über dem Limit arbeiten“, so Küberl. Derzeit gebe es aufgrund zusammengebrochener Kommunikationsnetze noch keine strukturierte Hilfe, man könne jedoch davon ausgehen, dass sich die Hilfe in etwa einer Woche eingespielt haben werde und Zuständigkeiten und Kompetenzen klarer verteilt seien, so der Caritas-Präsident.

Das katholische deutsche Hilfswerk missio weist darauf hin, dass die Kirche auf Haiti „über ein ungewöhnlich dichtes Netzwerk“ verfügt: „Ordensleute und Priester helfen bereits seit Beginn der Katastrophe“, so missio. Es brauche jetzt solche „funktionierenden Netzwerke, damit Hilfe auch tatsächlich ankommt.“


(rv/kap/missio 15.01.2010 sk)








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