2010-01-15 16:26:13

Rabbi Engelmayer: „Klärung steht noch aus"


RealAudioMP3 Der Synagogenbesuch in Rom an diesem Wochenende wird der dritte Besuch Benedikts XVI. dieser Art sein. Den Anfang hat der Papst 2005 in Köln gemacht, wo er, noch ganz frisch im Amt, die jüdische Gemeinde der Stadt bei seinem Deutschlandaufenthalt in Rahmen des Weltjugendtags besuchte. Rabbi Jaron Engelmayer steht der Kölner Synagoge vor und erinnert sich folgendermaßen an den Papstbesuch:

„Der Synagogenbesuch hat große Begeisterung ausgelöst. Vor allem, weil ja schon der Vorgänger einen Weg eingeschlagen hatte, in dem er große Schritte auf das Judentum zu gemacht hat, ganz im Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils. Und als Papst Benedikt als eine seiner ersten Amtshandlungen beschloss, eine Synagoge in Köln zu besuchen, hatte man begeistert gehofft, dass er diesen Weg fortsetzen würde.“

Seit diesem Impuls seien dem jüdisch-katholischen Dialog allerdings immer wieder Steine in den Weg gelegt worden, so Engelmayer:

„Inzwischen hat sich einiges an Skepsis aufgebaut. Vor allem, da Papst Benedikt die Karfreitagsfürbitte wieder zugelassen hatte. Kurz darauf entflammte die Diskussion um die Piusbruderschaft, die ins Boot zurück geholt wurde. Und jetzt ist ja auch noch die Diskussion um das Seligsprechungsverfahren von Papst Pius XII. entstanden. Das sind alles Themen, die vom Zweiten Vatikanum abweichen.“

Besonders vor diesem Hintergrund habe der anstehende Synagogenbesuch Papst Benedikts in Rom großes Gewicht, fordere aber gleichzeitig zu klärenden Gesprächen heraus, betont der Rabbi:

„Der jetzige Synagogenbesuch ist ein wichtiges Zeichen, das von Papst Benedikt XVI. ausgeht und das Verhältnis zum Judentum wieder stärken soll. Und wir hoffen sehr, das diesem Zeichen auch inhaltliche Punkte folgen werden.“

(rv 15.01.2010 vp)








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