Der Synagogenbesuch
in Rom an diesem Wochenende wird der dritte Besuch Benedikts XVI. dieser Art sein.
Den Anfang hat der Papst 2005 in Köln gemacht, wo er, noch ganz frisch im Amt, die
jüdische Gemeinde der Stadt bei seinem Deutschlandaufenthalt in Rahmen des Weltjugendtags
besuchte. Rabbi Jaron Engelmayer steht der Kölner Synagoge vor und erinnert sich folgendermaßen
an den Papstbesuch:
„Der Synagogenbesuch hat große Begeisterung ausgelöst.
Vor allem, weil ja schon der Vorgänger einen Weg eingeschlagen hatte, in dem er große
Schritte auf das Judentum zu gemacht hat, ganz im Geiste des Zweiten Vatikanischen
Konzils. Und als Papst Benedikt als eine seiner ersten Amtshandlungen beschloss, eine
Synagoge in Köln zu besuchen, hatte man begeistert gehofft, dass er diesen Weg fortsetzen
würde.“
Seit diesem Impuls seien dem jüdisch-katholischen Dialog allerdings
immer wieder Steine in den Weg gelegt worden, so Engelmayer:
„Inzwischen
hat sich einiges an Skepsis aufgebaut. Vor allem, da Papst Benedikt die Karfreitagsfürbitte
wieder zugelassen hatte. Kurz darauf entflammte die Diskussion um die Piusbruderschaft,
die ins Boot zurück geholt wurde. Und jetzt ist ja auch noch die Diskussion um das
Seligsprechungsverfahren von Papst Pius XII. entstanden. Das sind alles Themen, die
vom Zweiten Vatikanum abweichen.“
Besonders vor diesem Hintergrund habe
der anstehende Synagogenbesuch Papst Benedikts in Rom großes Gewicht, fordere aber
gleichzeitig zu klärenden Gesprächen heraus, betont der Rabbi:
„Der jetzige
Synagogenbesuch ist ein wichtiges Zeichen, das von Papst Benedikt XVI. ausgeht und
das Verhältnis zum Judentum wieder stärken soll. Und wir hoffen sehr, das diesem Zeichen
auch inhaltliche Punkte folgen werden.“