Zu den Opfern des Erdbebens auf Haiti gehört auch der Erzbischof von Port-Au-Prince,
Joseph Serge Miot. Er sei unter den Trümmern seines Hauses begraben worden, gaben
französische Ordensleute an diesem Donnerstag an. Auch unter Seminaristen und Priestern
der Stadt gebe es viele Opfer, berichtete der päpstliche Nuntius in Haiti, Bernardito
Auza. Den Rektor des Priesterseminars, Pater Boucicaut, konnten die Überlebenden nur
mit Hilfe einer Metallsäge aus den Trümmern des Gebäudes retten. Die Kathedrale in
der Hauptstadt, die bereits einmal abgebrannt und wiedererrichtet worden war, sei
eingestürzt, berichteten Hilfsorganisationen. Schwer beschädigt worden ist auch die
erzbischöfliche Kurie, in der das katholische „Radio Soleil“ untergebracht ist. Viele
Armeneinrichtungen der Kirche sind ebenfalls völlig zerstört worden. Die Kirche verfügt
in Haiti über ein dichtes Netzwerk, Ordensleute und Gemeinschaften leisten seit Beginn
der Katastrophe Hilfe und haben auch selber Opfer zu beklagen. So haben etwa die „Missionaries
of Charity“, der Orden Mutter Theresas von Kalkutta, mehrere Armenhäuser im Erdbebengebiet.
Es sei wichtig sei, den kirchlichen Einrichtungen vor Ort den Rücken zu stärken, betonte
der Nationaldirektor von Missio Österreich, Leo Maasburg. „Am schlimmsten leiden unter
einer solchen Katastrophe immer die Mittellosen. Ihnen hilft nun die Kirche gezielt“,
so Maasburg.