Der Päpstliche Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zubriggen hat das Engagement
des Papstes in der Klimafrage betont. Benedikt poche auf eine aufrichtige, Generationen
übergreifende Solidarität, unterstrich Zubriggen als Dekan beim traditionellen Neujahrsempfang
für das Diplomatische Corps bei Bundespräsident Heinz Fischer am Dienstag in der Wiener
Hofburg. Dabei lobte er Österreich als Land mit hohem Umweltbewusstsein. Er verstehe,
dass viele Bürger von den Ergebnissen des Kopenhagener Klimagipfels enttäuscht seien,
so Zubriggen:
„Die auch auf österreichischer Seite vertretene Erwartungshaltung
verbindlicher Eckpfeiler mit klaren Reduktionszielen beim CO2-Ausstoß blieb unerfüllt
- und das, obwohl allen klar ist, dass der Klimawandel keine Landkarten kennt. Es
bleibt die Hoffnung, dass die Bemühungen der Staaten bei diesem doch die gesamte Menschheit
betreffenden Thema verstärkt weitergehen.“ Weiter betonte Zubriggen die „tiefe
Verwurzelung“ Österreichs in einer „gediegenen christlich-humanistischen Tradition“.
Dieser sei es zu verdanken, dass die Politik in Österreich „auf sehr hohe Menschenrechts-
und Sozialstandards Wert legt und den Schutz von Minderheiten im Blick behält“. Auch
würdigte der Erzbischof den österreichischen Einsatz für Menschenrechte im UNO-Sicherheitsrat:
„Außenminister
Michael Spindelegger hat auf die Priorität des Schutzes der Zivilbevölkerung bei den
friedenssichernden Einsätzen der UNO-Truppen hingewiesen und ganz zu Recht angemahnt,
dass Verletzungen der humanitären Bestimmungen und der Menschenrechte bei bewaffneten
Konflikten international geahndet werden müssen. Es ist sehr zu wünschen, dass sich
das Völkerrecht in diesen Bereichen nicht nur weiterentwickelt, sondern auch eine
größere Wirksamkeit erlangt.“ Auch Bundespräsident Heinz Fischer betonte in
seiner Ansprache vor dem Diplomatischen Corps, dass sich Österreich „traditionell
allen internationalen Bemühungen um eine friedliche und gerechte Weltordnung verpflichtet“
fühle. Fischer legte in seiner Bilanz zum vergangenen Jahr ähnliche Schwerpunkte wie
Nuntius Zurbriggen. So hob er das Engagement Österreichs im Sicherheitsrat als „Herausforderung,
aber gleichzeitig auch als eine große Chance“ hervor. Die vom Sicherheitsrat im September
2009 angenommene Resolution 1887 zur Nichtverbreitung von Atomwaffen und zur nuklearen
Abrüstung sei ein „richtungweisendes Dokument für alle Bemühungen, sich weiter mit
Nachdruck für die Vision einer Welt ohne Atomwaffen einzusetzen - einem traditionellen
Kernanliegen unserer Außenpolitik“, sagte der Bundespräsident.