Nahost: Nuntius Franco setzt auf „Realismus statt Optimismus“
Realismus statt Optimismus ist angesagt im Bezug auf ein Staat-Kirche-Abkommen zwischen
Israel und der katholischen Kirche im Heiligen Land. Das sagte der apostolische Nuntius
in Israel, Erzbischof Antonio Franco, gegenüber Radio Vatikan am Rande des internationalen
Bischofstreffens im Heiligen Land. Der Nuntius spricht derzeit vor allem mit Vertretern
des Staates Israel über den juridischen Status der christlichen Kirchen in Israel.
Dabei geht es auch um Eigentum und Steuerbefreiung der Kirche. Ein Abkommen in diesen
Fragen steht seit mehr als 15 Jahren aus. Immerhin seien mittlerweile erste Weichen
gestellt worden, sagte Franco:
„Wir sind jetzt endlich soweit, dass wir
konkrete Textvorschläge für ein Steuerabkommen ausgearbeitet haben. Von der nächsten
Sitzung an werden beide Delegationen – das haben wir uns fest vorgenommen – unsere
Texte nebeneinanderhalten. Jetzt wird es also konkret. Ich würde sagen, ich bin nicht
optimistisch, aber realistisch.“ Bei den weiteren Verhandlungen werde die
Kirche weiterhin ihre grundlegende Position vertreten und auf bestimmte Rechte pochen,
so der Vatikangesandte:
„Das bedeutet nicht, dass wir irgendwelche außergewöhnliche
Privilegien verlangen, nein. Wir möchten lediglich, dass die Kirche auch weiterhin
ihre Mission ausüben kann und dazu gehört auch ihre soziale Funktion.“ (rv
13.1.2009 ad)