Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hat angekündigt, die umstrittene Passage zur Straffreiheit
von Abtreibungen aus dem Nationalen Menschenrechtsplan zu streichen. Damit reagiert
der Präsident auf die heftige Kritik von Teilen der katholischen Kirche. Die entsprechende
Passage des im Dezember verabschiedeten Menschrechtsplanes soll nun gestrichen werden.
Man wolle sie der geltenden Gesetzeslage anpassen, hieß es. Abtreibungen sind demnach
auch künftig nur für den Fall erlaubt, dass ein Gesundheitsrisiko für die Mutter besteht.
In den letzten Wochen hatte sich in der Kirche Widerstand gegen das Vorhaben der Regierung
formiert, Abtreibungen generell straffrei zu stellen. Die brasilianischen Bischöfe
hielten jedoch von einem formellen Protest Abstand, um den Menschenrechtsplan in seiner
Gesamtheit nicht zu diskreditieren. Die Kirche stimmt dem wichtigsten Punkt des Papiers
zu. Darin geht es um die Einrichtung einer Wahrheitskommission zur Aufarbeitung der
während der Militärdiktatur von 1964 bis 1985 verübten Verbrechen.