Indien: Kirche wesentlich für Entwicklung des Landes
Indiens Kirche hat
in der Entwicklungsarbeit des Landes heute einen festen Platz. Das unterstreicht der
Sprecher der indischen Bischofskonferenz, Babu Joseph, im Gespräch mit Radio Vatikan.
„Es gibt eine wachsende Anerkennung und Akzeptanz der Kirche in der konkreten
Entwicklungsarbeit des Landes. Das ist eine wirklich sehr positive Entwicklung, die
all den negativen Ereignissen und den Aggressionen gegen Christen gegenübersteht!
Und das führt dazu, dass wir auch immer mehr das Vertrauen der Regierung gewinnen.“
Im Bereich der Meinungsbildung, Aufklärung und der Gleichberechtigung
zwischen Mann und Frau leiste die Kirche hervorragende Arbeit, so der Bischofs-Sprecher.
Zur Zeit des Wahlkampfes im letzten Jahr hätten Kirchen und kirchliche Einrichtungen
etwa erheblich dazu beigetragen, säkulare Kräfte in der Gesellschaft zu mobilisieren.
„Unser Appell an die Bevölkerung war: Glaubt an die grundlegenden Werte
der Toleranz, der Bürgerbeteiligung und des weltlichen Charakters des Staates.“
Indiens
Christen erhoffen sich von der regierende Kongresspartei vor allem den Schutz der
Religionsfreiheit. Immer wieder kam es in den vergangenen Monaten zu Aggressionen
extremistischer Hindus gegen Christen. Einen Höhepunkt erreichten die Unruhen im August
2008, als es im Distrikt Kandhamal zu richtiggehender Christenverfolgung kam. Insgesamt
befänden sich Kirche und Staat in Indien jedoch auf einem guten gemeinsamen Weg.
„Es
gibt in unserem Land zwar noch Probleme in den Punkten Sicherheit und soziale Entwicklung;
auch der Einfluss des Staates auf unsere Institutionen ist manchmal ein Hindernis.
Das vergangene Jahr war aber vergleichsweise ruhig. Wir haben heute eine Zentrumsregierung,
die säkularer und inklusiver denkt und handelt und auch mit Konflikten besser umgeht.
Die neue Regierung gibt uns mehr Hoffnung auf Entwicklung und soziale Einheit.“