Die Debatte um den Bundeswehreinsatz in Afghanistan geht weiter. Angestoßen wurde
sie durch Äußerungen der neuen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche, Bischöfin
Margot Käßmann, Der ehemalige bayerische Ministerpräsident und Vizepräses der Synode
der EKD, Günter Beckstein, zeigt sich in der Süddeutschen Zeitung „irritiert“ von
Käßmanns Worten. Eine Bischöfin müsse sicherstellen, dass ihr Amt nicht unter politischer
Einmischung leide. Zustimmung erhielt Käßmann hingegen von SPD-Generalsekretärin Andrea
Nahles. Käßmann habe lediglich ausgesprochen, was viele Menschen in Deutschland denken.
Es helfe nicht, Tabus zu errichten. Wer, so Nahles weiter, wenn nicht die Kirchen,
habe das Recht und die Pflicht, mehr „Phantasie für den Frieden“ zu fordern. Auch
seitens ihrer evangelischen Amtsbrüder erhält die Bischöfin Unterstützung. Statt in
militärische Aktionen solle für den Aufbau eines Landes eher in Bildung investiert
werden, sagt etwa der bayerische Landesbischof Friedrich.