2010-01-06 13:47:00

Angelus: Intellekt und Glaube gehören zusammen


RealAudioMP3 Intellekt und Glaube sind kein Widerspruch, sondern gehören zusammen. Das hat Papst Benedikt zum Hochfest der Epiphanie beim Angelusgebet auf dem Petersplatz betont. Dabei ging er vom Beispiel der drei Weisen aus dem Morgenland aus. Auf ihrer Suche nach der Wahrheit hätten sie zugleich auf Wissenschaft und Heilige Schrift vertraut:

„Sie waren Gelehrte, die die Sterne deuteten und sich in der Geschichte der Völker auskannten. Sie waren Männer der Wissenschaften im weiteren Sinne, die den Kosmos beobachteten und ihn fast als ein offenes Buch betrachteten, voller Zeichen und göttlicher Botschaften für die Menschen. In ihrem Wissen hielten sie sich nicht für unabhängig, sondern waren offen für neue Offenbarungen und göttliche Befehle. So scheuten sie sich nicht davor, jüdische Religionsführer um Rat zu fragen.“

Die Weisen aus dem Orient versuchten nicht, die Verschmelzung zwischen Wissenschaft und Wort Gottes zu vermeiden, so der Papst weiter. Stattdessen hätten sie der biblischen Prophezeiung nach Jesaja getraut. Diese „Harmonie zwischen menschlicher Forschung und göttlicher Wahrheit“ sei in unserer heutigen Mentalität abhanden gekommen, bedauerte der Papst und rief zu einer neuen Einheit zwischen Intelligenz und Glauben auf:

„Die drei Weisen haben das Kind zu ihrem Herrscher erwählt …und in ihm ein neues Gesicht Gottes, ein neues Königtum gefunden: nämlich das der Liebe. Möge uns die Gottesmutter Maria als wahrhaftes Modell der Weisheit dabei helfen, authentische Forscher auf der Suche nach Gott zu sein, fähig dazu, die tiefe Einheit zwischen Verstand und Glaube, Wissenschaft und Offenbarung zu leben.“

Unter die zehntausenden Besucher und Pilger auf dem Petersplatz hatte sich zum Dreikönigstag auch eine pompöse Prozession gemischt, bestehend aus den drei Weisen zu Pferd samt Hofstaat. Die jährliche Initiative eines italienischen Heimatvereins soll an die regionalen Traditionen rund um den Dreikönigstag erinnern. Im Anschluss an das Mittagsgebet überbringen die Heiligen Drei Könige dem Papst traditionell Geschenke.
Mit dabei waren auf dem Petersplatz auch zahlreiche deutsche Besucher und Gläubige. An sie richtete der Papst wie immer einige Grußworte in deutscher Sprache:

„Als die Sterndeuter aus dem Osten das Jesuskind und Maria, seine Mutter, fanden, fielen sie vor ihm nieder und beteten ihn an, sagt uns das Evangelium (vgl. Mt 2,11). Wie sie sollen auch wir uns in Anbetung vor dem Herrn, unserem Schöpfer, beugen und ihm allein dienen. Mit unserem Lob und Dank bringen wir dem menschgewordenen Sohn Gottes uns selber als geistige Opfergabe dar, indem wir unser Leben in Glaube, Hoffnung und Liebe auf ihn hin ausrichten. Die Freude des neugeborenen Erlösers erfülle euch und eure Familien und schenke Euch einen schönen Festtag!“

 
(rv 6.1.2009 ad)







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