Der chinesische Untergrundbischof Leo Yao Liang ist tot. Das meldet die Nachrichtenagentur
ap an diesem Montag. Der 87-Jährige starb am vergangenen Mittwoch in einer Klinik.
Yao war Weihbischof von Xiwanzi in der östlichen Provinz Hebei. Laut ap haben die
Behörden verboten, einen Nachruf zu veröffentlichen. Der Verstorbene war erst im vergangenen
Februar nach zweieinhalbjähriger Haft freigelassen worden. Ein Gericht beschloss aber,
er dürfe seine Pfarrei nicht verlassen. Grund der Sanktionen waren angebliche Priesterweihen
ohne staatliche Erlaubnis. Die Beerdigung Yaos sei für Mittwoch geplant, so der Pressedienst
asianews. Auf behördliche Anweisung müsse die Bestattung ohne Bischofsinsignien stattfinden.
Zudem versuche die Regierung durch verschärfte Sicherheitsmaßnahmen, Gläubige von
einer Teilnahme an der Feier abzuhalten. Unterdessen liege die Bistumsleitung wieder
bei Hou Jinli, den Yao seit 2002 vertrat. Hou ist 93 Jahre alt. – Laut einer Statistik
von asianews gibt es in China nach dem Tod Yaos insgesamt 94 katholische Bischöfe.
Von ihnen gehören 38 der papsttreuen so genannten Untergrundkirche an, 56 sind Mitglieder
der regimenahen „Patriotischen Vereinigung“. Im vergangenen Jahr starben den Angaben
zufolge drei Untergrundbischöfe und vier Oberhirten der offiziellen Kirche. (ap/asianews/kna
04.01.2010 mg)