2010-01-03 11:45:40

Mexiko: "Homo-Ehe" soll dem Tourismus helfen


Der Oberbürgermeister von Mexiko-Stadt hat wie erwartet kein Veto gegen ein Gesetz zur „Homo-Ehe“ eingelegt. Damit kann die neue Regelung in Kraft treten. Sie erlaubt unter anderem die Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche „Ehepartner“.  Kardinal Norberto Rivera, Erzbischof von Mexiko-Stadt, sprach von einem „schweren Schlag gegen die Werte der Familie“. Die christdemokratische Partei PAN, der Mexikos Staatspräsident Felipe Calderón angehört, gibt sich noch nicht geschlagen: Sie will Verfassungsklage gegen das Gesetz erheben.
Die Regelung zur „Homo-Ehe“ für die mexikanische Hauptstadt ist in Lateinamerika bisher einzigartig. Der Tourismusverantwortliche der Metropole, Alejandro Rojas, sagte in Interviews, bald werde Mexiko City ein „Zielpunkt für Leute aus der ganzen Welt werden, die heiraten und dann hier ihre Flitterwochen verbringen können“. Es handle sich um „Reisende mit hohem Konsumniveau“. Auf internationaler Ebene werde das Ja zur „Homo-Ehe“ Mexiko City als Metropole mit besonders tolerantem Image positionieren.
Die gleichgeschlechtliche Ehe als vollkommene Gleichstellung mit der traditionellen Form der Ehe zwischen Mann und Frau war bisher nirgends in Lateinamerika erlaubt. In Argentinien diskutiert allerdings das Parlament darüber. Im November hatte dort ein schwules Paar erfolglos versucht, eine Eheschließung auf dem Gerichtsweg durchzusetzen. Die weniger weit gehende gleichgeschlechtliche Partnerschaft existiert bisher Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires sowie in Mexiko City, außerdem in Uruguay und Kolumbien sowie im mexikanischen Bundesstaat Coahuila.
(rv 03.01.2010 gs)

(rv/kna 03.01.2010 gs)








All the contents on this site are copyrighted ©.