Tausende von Menschen haben an diesem Sonntag im Stadtzentrum von Madrid gegen die
Abtreibungspläne der sozialistischen Regierung demonstriert. Die Kundgebung ist der
Startschuss für eine breite Kampagne gegen die liberalen Gesetze der Regierung. Damit
sollen alle Europäer „das schlimmste Abtreibungsprojekt der EU kennenlernen können“,
sagte ein Sprecher der spanischen Lebensschutzorganisation DAV („Derecho a la vida“,
Recht auf Leben) in Madrid. Spanien hat am 1. Januar turnusgemäß von Schweden die
EU-Ratspräsidentschaft übernommen. Seit Jahren kämpft die Kirche des Landes gegen
die Liberalisierungsprojekte der Regierung von Ministerpräsident Joseluis Zapatero.
Besonders ist es den Katholiken um die schwindende Verankerung der traditionellen
Familie in der spanischen Gesellschaft zu tun. Kurz vor dem Jahreswechsel, am Fest
der heiligen Familie, feierte deshalb der Erzbischof der spanischen Hauptstadt, Kardinal
Antonio María Rouco Varela, eine große Messe für die traditionelle Familie.
„Teilgenommen
haben nicht nur Familien aus Madrid und Spanien, sondern auch viele Familien aus zahlreichen
Ländern Europas; auch aus Deutschland kamen Gruppen von Familien, die mit uns diese
große Feier am Fest der Heiligen Familie gefeiert haben. Es war ein öffentliches Zeugnis
für den unerläßlichen und durch nichts zu ersetzenden Wert der Familie, die aus der
Ehe zwischen einem Mann und einer Frau hervorgeht und die sich als eine Gemeinschaft
des Lebens und der Liebe sieht, die für das Leben der Partner und der Kinder bestimmt
ist! Eine Familie, die versucht und danach trachtet, dem Willen Gottes zu entsprechen,
der sich als Gesetz, aber auch als Gnade für die Menschen offenbart hat... Es war
ein großes Fest der Familie und ein großer Moment dafür, dass man die Problematik
der Familie in Europa aus christlicher Sicht wahrnimmt. Und eine Ermutigung dafür,
dass wir – die Christen, die Katholiken, die Kirche und alle kirchlichen Bekenntnisse
in Europa dieses Problem in seiner großen Bedeutung wahrnehmen und sich dafür entscheiden,
eine aktive Pastoral der Familie in die Hand zu nehmen!“