Afrika wird auch in
diesem Jahr mit vielen Problemen zu kämpfen haben, steht aber auch vor großen Möglichkeiten.
Das betont derAfrika-Experte Enrico Casale von der Jesuitenzeitschrift „Popoli“. Der
Papstbesuch und auch die Afrikasynode im Jahr 2009 hätten eine klare Hoffnungsbotschaft
für die nahe Zukunft hinterlassen:
„Und zwar, dass die Afrikaner selbst
Herr ihres eigenen Schicksals sind. Es muss für sie stärker darum gehen, ihre eigenen
Ressourcen, zum Beispiel im Bereich der Mineralienvorkommen oder auch der Landwirtschaft,
besser zu nutzen und den Kontinent aufzubauen. Der Aufbau muss durch die Afrikaner
selbst geschehen. Nur dann kann die Epoche des Kolonialismus, auch des Kolonialismus
der wirtschaftlichen Abhängigkeit, der bis in unsere Tage andauert, überwunden werden.“
Der
Jugend komme für den Fortschritt Afrikas die Schlüsselrolle zu. Es sei von größter
Bedeutung, dass sie zu einem neuen Selbstvertrauen finde, so Casale:
„Ich
bin überzeugt davon, dass die afrikanischen Jugendlichen einen wesentlichen Beitrag
zur Erstarkung des Kontinents leisten werden. Und zwar schon früher als erst in zehn
oder zwanzig Jahren! Der Schlüssel dazu liegt in ihrer Eigenständigkeit. Und deshalb
ist eine gute Ausbildung für die Jugend so wichtig. Ich denke, die katholische Kirche
hat mit ihren Schulen und Universitäten bereits jetzt eine wichtige Rolle für diese
Entwicklung gespielt.“
Der Kontinent müsse ein verstärktes Solidaritätsdenken
entwickeln und die gemeinsamen Probleme auch gemeinsam angehen, meint Casale. Das
übergeordnete Anliegen müsse es sein, gegen die Krankheiten, von denen die gesamte
afrikanische Gesellschaft gezeichnet sei, vorzugehen:
„Die physischen Leiden
wiegen sehr viel. Hier müssen neue sanitäre Strukturen aufgebaut werden, die effektiv
und dennoch erschwinglich sind. Hilfe von außen kann hier dafür sorgen, dass Afrika
die Krankheiten überwindet. Ich denke da an Krankheiten wie Malaria, aber auch Aids.
Da geht es vor allem darum, das Virus einzudämmen, wenn es schon nicht heilbar ist,
denn dieses Virus hat bereits jetzt eine ganze Generation afrikanischer Jugendlicher
gezeichnet.“