Vatikan: „Respekt vor Schöpfung in Taten umsetzen“
„Willst Du den Frieden fördern, so bewahre die Schöpfung“ – Frieden und umweltbewusstes
Handeln gehören zusammen. Das hat Papst Benedikt in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag
am 1. Januar 2010 betont. Die Botschaft wurde bereits Mitte Dezember im Vatikan vorgestellt.
Der Papst habe darin an die Verantwortlichkeit jedes Einzelnen appelliert, sagte im
Gespräch mit uns der scheidende Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit
und Frieden, Kardinal Renato Raffaele Martino. Rabbau an der Natur sei oft der Ausgangspunkt
für Konflikte und Elend, betonte Martino und ging dabei vor allem mit den Industriestaaten
ins Gericht:
„Wie viele staatliche und nichtstaatliche Unternehmen bereichern
sich an den Rohstoffen der ärmsten Länder? Das ist ein unverantwortlicher und respektloser
Umgang mit den Rechten aller.“ Der Papst habe deshalb gerade die Menschen
in den reichen Ländern dazu aufgerufen, ihre gewohnten Lebensstile zu ändern, so Martino.
Er selbst sehe vor allem Familien in der Pflicht, Kinder und Jugendliche zur Bewahrung
der Schöpfung zu erziehen. Papst Benedikt habe nicht nur zu einem formalen Respekt
vor der Umwelt aufgerufen. Es gelte, ihn auch in die Praxis umzusetzen, so der Kardinal.
„Dieser
Respekt muss sich auch in der Gesetzgebung der einzelnen Länder widerspiegeln. Der
Umgang mit den Ressourcen muss entsprechend geregelt werden. Und es ist wichtig, dass
sich alle Bürger daran halten. Lassen wir nicht einfach alles die Politiker entscheiden.
Die katholische Soziallehre lehrt uns, dass jeder Christ nicht nur aufgerufen ist,
am Wahltag eine Entscheidung für die Umwelt zu treffen. Vielmehr sollte er die kirchliche
Soziallehre jeden Tag aufs Neue umsetzen.“ (rv 31.12.2009 ad)