Taizé-Jugendtreffen: Musik und Gebet statt Böllerknall
Mehr als 30.000 Jugendliche
sind an diesem Dienstag nach Polen gereist, um am 32. Europäischen Jugendtreffen der
Gemeinschaft von Taizé teilzunehmen. Die Themen Gerechtigkeit, Solidarität und Frieden
stehen im Mittelpunkt des Treffens. Heute feiern die Jugendlichen gemeinsam ins neue
Jahr hinein. Dazu Veronica Pohl:
In den europäischen Städten knallen überall
schon jetzt die Feuerwerkskörper. Doch wie feiern die Jugendlichen beim Taizé-Treffen
in Posen Silvester? Agathe Lukassek ist für die Katholische Nachrichtenagentur vor
Ort und berichtet, dass sie vor allem Freunde wiedersehen wollten und Ruhe suchten:
„Ich
habe gefragt: Silvester ohne Böller, könnt ihr euch das vorstellen? Und sie haben
gesagt: Ja klar! Gerade deshalb kommen wir. Damit man nicht krampfhaft irgendwo feiern
muss, sondern es eher besinnlich angehen kann. Um elf Uhr am Abend fängt das Programm
mit Gebeten und Impulsen an. Und kurz nach zwölf muss es dann auch schon wieder enden,
da viele noch zurückfahren müssen zu ihren Gastfamilien.“
Auch die Stimmung
in den vergangenen Tagen sei bedächtig gewesen, beschreibt Agathe Lukassek:
„Weniger
partymäßig, als ich das von Weltjugendtagen kenne. Sie sind relativ ruhig, randalieren
nicht, beten und singen viel. Diese Taizé-Gesänge gehen ja sehr leicht ins Ohr und
sind bekannt. Man sieht Gruppen, die sich einfach irgendwo niederlassen und gemeinsam
singen.“
Der Prior von Taizé, Frère Alois, hofft darauf, dass diese Stimmung
eine neue Einstellung bei den Jugendlichen bewirke:
„Oft trifft man auf
Haltungen wie „Das bringt doch alles nichts“ oder „Ich alleine kann daran doch eh
nichts ändern“. Und ich glaube, die Treffen hier helfen den Jugendlichen, sich neu
zu orientieren und Mut zu fassen. Das mag nur eine kleine Veränderung bedeuten, aber
ich glaube, das ist sehr viel.“