Es gibt „keinen Alleinanspruch irgendeiner Partei“ auf das politische Engagement von
Christen. Das unterstrich der neue Bundesgeschäftsführer der Grünen und frühere Generalsekretär
der Caritas Österreich, Stefan Wallner, in einem Interview mit der österreichischen
Zeitung „Der Standard“. Gerade bei den Grünen gebe es viele engagierte Christen, dagegen
entspreche vieles in der christdemokratischen ÖVP nicht seinen Wertvorstellungen,
so Wallner. Zur Fristenregelung sagte der Grünenpolitiker, daran sei „nicht zu rütteln“.
Wallner wies aber zugleich auf die Tatsache hin, dass Österreich mit bis zu 40.000
Abtreibungen pro Jahr im europäischen Spitzenfeld liege. Dies müsse Anlass sein, die
Aufklärung an Schulen unter die Lupe zu nehmen. Zur rezeptfreien Abgabe der "Pille
danach", die von der österreichischen Kirche und der Ärztekammer scharf kritisiert
worden war, sagte Wallner: „Wenn dadurch Abtreibungen verhindert werden, halte ich
das für einen guten Weg“.