Die russisch-orthodoxe Kirche trauert um einen weiteren ermordeten Geistlichen. Ein
Betrunkener hatte den 39-jährigen Erzpriester Aleksander Filipow am Eingang seiner
Kirche in Moskau erschossen. Der Priester hatte eine Gruppe von Alkoholisierten zurechtgewiesen,
die am Kircheneingang randalierten. Filipow war bekannt dafür, dass er jeden Samstag
in seiner Kirche zu Gebetsgottesdiensten vor einer Marienikone einlud, um für Suchtkranke
Heilung zu erbitten. - Vor Filipow war im November der Moskauer Priester Daniel Sysojew
ermordet worden. Dieser war als scharfer Kritiker islamistischer und russischer ultranationalistischer
Strömungen hervorgetreten. Eine Islamistengruppe namens „Armee des Kaukasus-Emirats“
hat sich mittlerweile zu dem Mord bekannt. Man habe Sysojew getötet, weil er „den
Islam beleidigt“ habe. Die Zahl der orthodoxen Priester, die in Russland seit der
„Wende“ ermordet wurden, ist mittlerweile auf 26 gestiegen.