2009-12-29 14:14:26

Polen: Taizé-Jugendtreffen will Brücke nach China bauen


RealAudioMP3 Benedikt XVI. hat Jugendliche dazu eingeladen, auf Männer und Frauen zuzugehen, die den „Sinn für Gott“ verloren haben und unbewusst danach suchen. „Gott möge ihnen Gesten und Worte eingeben, die anderen Menschen die Hoffnung zugänglich machen, aus der sie leben“, schrieb der Papst in einer Botschaft an die Teilnehmer des Jugendtreffens von Taizé, das an diesem Dienstag im polnischen Posen begonnen hat. Rund 30.000 Jugendliche aus Europa und anderen Kontinenten sind der Einladung der Brüder nach Polen gefolgt, um in den kommenden fünf Tagen gemeinsam zu singen und zu beten. Der diesjährige Themenschwerpunkt ist die Kirche in China. Hören Sie Veronica Pohl mit näheren Informationen zum Jugendtreffen.
 
Seit 1978 lädt die Gemeinschaft von Taizé zum Europäischen Jugendtreffen ein. Bereits zum dritten Mal ist Polen Gastland für die jungen Leute. Der Prior von Taizé, Bruder Alois, will diesmal von seiner Besuchsreise bei Christen in China berichten und auf ihre besondere Situation aufmerksam machen:
 
„Die größte Schwierigkeit liegt für sie darin, ein chinesisches Selbstbewusstsein auszubilden, das ihre Herkunft und Vergangenheit zum Ausdruck bringt und doch auch dem Christentum entspricht. Christ zu werden bedeutet für diese Menschen, sich auf eine Veränderung einzulassen. Und doch gibt es Teile in der chinesischen Tradition, die dem Christentum nahe stehen. Und ich glaube, dass hier ein großer Reichtum für die christliche Kirche in China zu finden ist.“
 
Papst Benedikt betonte im Vorfeld des Treffens, er vertraue darauf, dass die Jugendlichen auf Männer und Frauen zugehen, die den Sinn für Gott verloren hätten. Für China sieht Frère Alois diesbezüglich ein großes Potential:
 
„Es gibt noch immer viele Schwierigkeiten zu überwinden. Aber die Situation befindet sich im Wandel. Das Bewusstsein der Jugend wandelt sich hin zur Religion. Natürlich bezieht sich ein Großteil auf den Buddhismus. Es gibt aber auch zahlreiche Jugendliche, die danach fragen, was es bedeutet, Christ zu sein. Und in ihrer Lebenslage, die oft nicht einfach ist, legen sie ihr Augenmerk auf neue Möglichkeiten der Lebensdeutung.“
 
Zum Treffen in Posen hat Frère Alois einen „Brief aus China“ veröffentlicht, der in 50 Sprachen übersetzt wurde. Darin beschreibt er die Erfahrungen seiner Chinareise:
 
„Dieser Brief berichtet von der Kirche in China, die noch sehr klein ist, aber eine große Dynamik besitzt. Am gegenwärtigen Punkt der Geschichte verfügen die Menschen in China über ganz neue Möglichkeiten. Sie haben größere Entscheidungsfreiheit. Und es wird auch mehr und mehr deutlich, dass wir alle der einen großen Menschheitsfamilie angehören und aufeinander bezogen sind. Mein Brief möchte den jungen Christen in China Fragen beantworten. Zum Beispiel, warum man heute glauben sollte und wie man das überhaupt kann. Und auch mit den Jugendlichen hier in Posen möchte ich die Frage nach guten Gründen für den christlichen Glauben stellen. Und diese Frage soll uns über das Treffen hinaus in die Zukunft begleiten.“
 
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon richtete seine guten Wünsche im Vorfeld des Treffens an die Teilnehmer und betonte, dass der Diskurs über die Freiheit von größter Bedeutung sei. Auch der EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso grüßte die Jugendlichen und unterstrich die historische Bedeutung des Austragungsortes Posen. Die Stadt erinnere an den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939, aber auch an den Fall des Eisernen Vorhangs im Herbst 1989.

(rv 29.12.2009 vp)

  







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