2009-12-28 15:04:03

Irak: Angst und Verunsicherung wachsen


RealAudioMP3 Religiöse Spannungen, Anschläge und blutige Gewalt haben Christen im Irak zu Weihnachten praktisch in den Untergrund gezwungen. In der nordirakischen Stadt Mossul gab es mehrere Anschläge auf christliche Kirchen, bei denen sieben Menschen zu Tode kamen. Unmittelbare Unterstützung vor Ort, auch aus dem Ausland, sei jetzt für die Menschen notwendig. Das betont Berthold Pelster vom katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. Veronica Pohl hat mit ihm gesprochen:

Weihnachten war für die Christen im Irak kein Fest des Friedens, ganz im Gegenteil. Die jüngsten Anschläge haben ein friedliches Fest unmöglich gemacht und erneut Wunden hinterlassen. Berthold Pelster:

„Natürlich schafft das bei den Christen große Angst und Unsicherheiten. Das ist so ein Auf und Ab. Manchmal gibt es Phasen, die etwas ruhiger sind, dann schöpfen die Christen neue Hoffnung. Wenn es dann aber zu einer Serie von Anschlägen kommt, wie der vor Weihnachten, dann dämpft das die Hoffnungen oder zerstört diese komplett. Viele Christen würden gerne das Land verlassen, wenn sie nur könnten, so wie viele hunderttausend Christen das Land ja schon verlassen haben.“

Diese Abwanderung betrachtet Berthold Pelster mit großer Sorge. Denn die christliche Minderheit im Land werde immer kleiner und die Situation für die Zurückbleibenden damit immer schwieriger. Pelster:
 
„Das ist natürlich eine Tragödie für die Christenheit selbst, weil es ja hier um die Ursprungsgebiete des Christentums geht. Aber es ist vielfach auch eine Tragödie für den Irak. Gerade hier braucht man den Frieden und die Versöhnung. Und wer könnte besser für Versöhnung werben, als Christen mit ihrer Botschaft der Nächstenliebe und sogar Feindesliebe, wie Christus es uns aufgetragen hat?“

Maßnahmen für den Frieden im Land müssten aber auch von Außen entsprechend unterstützt und gefördert werden. Pelster:

„Wir müssen alles dafür tun, dass das Christentum im Irak eine lebendige Gemeinschaft bleibt. Und wir können diesen Christen den Rücken stärken. Das kann passieren, indem wir mithelfen, zerstörte Kirchen wieder aufzubauen oder Flüchtlingen helfen, anderen Orts im Irak wieder neu Fuß zu fassen. Und dann ist es auch an der Politik, Druck auf die Regierung auszuüben und für einen besseren Schutz der religiösen Minderheiten im Land zu sorgen.“

Hören Sie heute Abend in unserem Weltkirchen-Magazin mehr zu diesem Thema.

(rv 28.12.2009 vp)








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