In diesen Weihnachtstagen
schauen sehr viele Menschen auf Rom. Doch wie sieht man das Weihnachtsfest, wenn man
selbst in Rom, die Familie aber in der Heimat ist? Veronica Pohl hat mit einem Schweizer
Gardisten und seiner Verlobten gesprochen:
Drei Jahre schon arbeitet Konrad
Wyss für die Schweizer Garde im Vatikan. Dieser Tage vermisse er besonders den Schnee
und die Schweizer Berge, verrät er. Und mit einer Menge Heimatgefühl im Bauch erinnert
er sich an das, was an Weihnachten in der Schweiz ganz typisch ist:
„Dass
man in der Regel ein bisschen besser isst. In der Regel gibt es bei und Fondue oder
Raclette. Und dann wird natürlich der Weihnachtsbaum dekoriert. Außerdem hört man
ein bisschen früher mit dem Arbeiten auf, was nicht immer eine Selbstverständlichkeit
für uns Schweizer ist. Und dann dürfen natürlich die Geschenke nicht fehlen. Das ist
wahrscheinlich besonders für die Kinder der Höhepunkt an Weihnachten. Je älter man
ist, desto eher verspürt man aber sicherlich den eigentlichen Geist der Weihnacht.“
Konrad
Wyss` Verlobte, Barbara Siwakowska, stammt aus Polen und lebt wie er in Rom. Sie berichtet
von den typischen Weihnachtsbräuchen in ihrem Heimatland:
„Schon zwei Tage
vor dem Fest wird bei uns gekocht und gebacken. An Heilig Abend selbst, das will die
Tradition, tischen wir zwölf verschiedene Speisen auf. Das sind ganz verschiedene
polnische Spezialitäten. Vor allem wird Karpfen gereicht. Und dann decken wir immer
einen Platz zusätzlich ein. Der ist für einen Gast, der jederzeit zu Besuch kommen
darf. Jeder, der an Weihnachten alleine ist, dürfte vorbeikommen und mitessen.“
Und
was macht für die beiden Römer auf Zeit speziell das römische Weihnachtsfest aus?
Konrad dazu:
„Dass alles in einem sehr privaten und familiären Rahmen stattfindet.
Das sieht man vor allem am 25. Dezember, wenn die ganze Stadt wie ausgestorben ist.
Man sieht keinen Menschen. Die sind alle bei sich zu Hause bei ihren Familien und
erholen sich vom Vortag.“