2009-12-25 11:37:29

Goethes Weihnachten in Rom


RealAudioMP3 Die „Italienische Reise“ Johann Wolfgang von Goethes ist in aller Munde, fast zwei Jahre hat das Universalgenie auf seiner Rundreise in Rom verbracht. Ursula Bongaerts ist Leiterin des Casa di Goethe in Rom dieser Tage auf eine ganz besondere Suche gegangen: auf die Suche nach Goethes Weihnachten in Rom:

„Im zweiten Jahr, 1787, gibt es in der „Italienischen Reise“ einen langen Bericht über den Dezember, „Dezember-Bericht“, so nennt er ihn auch. Und dort gibt es einen Exkurs über Filippo Neri, den Heiligen aus dem 16. Jahrhundert, den Goethe sehr verehrt hat. Das war ein Heiliger, der sehr viel Humor hatte. Er hat das Christentum immer sehr ernst genommen hat, aber auch gesagt, dass man auch darüber lachen könne muss. Und genauso dürfe man auch an Weihnachten lachen. So ist uns Filippo Neri auch dadurch bekannt, dass er einmal an Weihnachten all seine Kleider verschenkt hat und nackt durch die Straßen gelaufen ist. Aber viel mehr gibt es gar nicht an Bericht über Goethes „Italienische Reise“. 
Darüber, warum Ursula Bongaerts so unverhofft auf den Gründer der Oratorianer, Filippo Neri, und nicht auf Weihnachtsaufzeichnungen von Goethe selbst gestoßen ist, mutmaßt sie:
„Goethe war ja kein sehr religiöser Mensch. Ihn hat die Religion vielmehr als Phänomen interessiert, aber er war sicherlich selbst nicht sonderlich gläubig. Und dennoch hat es mich frappiert, wie wenig Beachtung er diesem Thema geschenkt hat. Ich denke, dass das mit seinen persönlichen Interessen zu tun und das Thema hat für ihn und sein Italien, speziell seinen Rom-Aufenthalt, wenig Bedeutung.“ 
(rv 22.12.2009 vp)







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