Wie jedes Jahr wird
auch an diesem Nachmittag vor Heiligabend die Krippe auf dem Petersplatz eingeweiht.
Bei strömendem Regen haben die Techniker des Governatorats der Vatikanstadt die Arbeiten
am Donnerstag beendet. Um 17 Uhr erfolgt dann die feierliche Einweihungszeremonie.
An deren Ende wird Papst Benedikt vom Fenster seines Arbeitszimmers im Apostolischen
Palast aus traditionell das Friedenslicht entzünden und den versammelten Gläubigen
auf dem Petersplatz seinen Segen spenden. Wie aber sieht sie aus, die Krippe? Pater
Bernd Hagenkord hat einen Blick hinter die Kulissen geworfen.
Seit Wochen schon
wurde auf dem Petersplatz gewerkelt, dort wo jetzt auf einer Fläche von rund 300 Quadratmetern
die große Krippe steht. Ihre Frontseite misst gut 25 Meter. Gestaltet haben sie die
Baukünstler so, dass sie aus jedem Winkel des Platzes sichtbar ist. Im Zentrum der
Krippe sieht man die Heilige Familie in einer Grotte. Die über 150 Jahre alten Figuren
stammen in diesem Jahr aus der römischen Kirche Sant’ Andrea della Valle, zwei Engelsfiguren
stammen aus Mexiko. Sie wurden dem Vatikan bereits für die Krippe von 2007 geschenkt. Am
Rande der Weihnachtsdarstellung sieht man antike Gemäuer und Alltagszenen aus dem
Leben der Fischer von Galilea. Im Hintergrund ragen der Obelisk und die Kuppel des
Petersdoms empor, eingerahmt wird die Krippe von den Kolonnaden Berninis. Die Krippenfiguren
werden traditionell von den Franziskaner Missionarinnen Mariens eingekleidet. Sonst
kümmern sich die Ordensfrauen um die Pflege und Restaurierung der vatikanischen Wandbehänge.
Sie sind es auch, die zwischen dem 5. und 6. Januar drei der Hirtenfiguren in die
Drei Heiligen Könige verwandeln werden. Die Krippe auf dem Petersplatz hat seit
1982 Tradition. Eingeführt wurde sie von Papst Johannes Paul II. Papst Benedikt setzt
sie in diesem Jahr zum fünften Mal fort.