Vatikan: Weihnachtsstimmung in der Schweizer Garde
Konrad Wyss ist Gardist
der Schweizer Garde und schon fast drei Jahre im Dienst für Papst Benedikt. Dieses
Weihnachten arbeitet er während der Feiertage. Uns nimmt er mit in seinen weihnachtlichen
Arbeitsalltag im Vatikan:
„Es ist etwas spezielles, es ist eine Erfahrung.
Und Erfahrungen werte ich immer als gut.Aber man ist nicht mit den Menschen zusammen,
mit denen man noch lieber feiern würde. Bei uns in der Garde werden Anlässe organisiert,
zum Beispiel am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertags. Da werden dann Geschenke ausgetauscht.
Am 24. geht das nicht, weil wir arbeiten müssen. Und auch ich bin dieses Jahr für
den Dienst in der Heiligen Nacht zugeteilt.“
Seine Verlobte Barbara Siwakowska,
die aus Polen stammt und als Au Pair in der Familie des Kommandanten der Schweizer
Garde arbeitet, beschreibt die gemeinsamen Weihnachtsfeiertage mit Konrad:
„Schwierig
ist das schon ein bisschen, da Konrad arbeiten muss. Aber morgen, am ersten Weihnachtsfeiertag,
wollen wir zusammen essen und vorher noch gemeinsam den Christbaum bei mir daheim
schmücken. Die gemeinsame Zeit ist an Weihnachten besonders kostbar.“
Für die
Schweizer Gardisten und ihre Angehörigen gibt es dann auch noch eine Weihnachtsmesse
in der eigenen Kapelle im Vatikan, wo auch Weihnachtslieder in drei Sprachen – Deutsch,
Französisch und Italienisch – gesungen werden. Konrad dazu:
„Der Kaplan der
Garde wird die Messe feierlich zelebrieren. Die Kapelle ist sehr schön geschmückt.
Es entsteht ein feierlicher Rahmen durch mehrere Tannenbäume und Krippen.“
Und
obwohl ein Weihnachtsfest in Rom im Dienst der Schweizer Garde so manche Entbehrung
mit sich bringt - Konrad, der gelernter Forstmeister ist, vermisst zum Beispiel die
Schweizer Schneelandschaften - betont der Gardist:
„Ich sehe es als großes
Privileg an, wenn man in der Mitternachtsmesse des Heiligen Vaters Dienst leisten
darf. Es gibt auch Gardisten, die schön mehrere Jahre lang hier sind und noch nicht
das Glück hatten, in der Christmette zu dienen. Die Messe ist wunderschön und sehr
begehrt. Und der Gardisten darf in den vorderen Reihen seinen Dienst leisten. Das
ist großartig.“
So unterschiedlich Barbara und Konrad das Weihnachtsfest aus
ihrer Heimat kennen, sind sich die beidem in einem einig, nämlich darüber, was Weihnachten
für sie bedeutet, egal, ob in Rom oder anderswo:
„Weihnachten ist für mich
die Zeit, in der man alles Unwichtige mal beiseite lassen und sich auf das konzentrieren
sollte, was wirklich wichtig ist: Familie und Freunde.“