Irak: Bischof Sako: „Christen müssen bleiben und einig sein“
Die Abwanderung von
Christen aus dem Irak sei fatal für den Wiederaufbau und die Friedenssicherung des
Landes. Das unterstreicht der Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako. In den letzten Jahren
war es immer wieder zu Gewalt vor allem im Nordirak gegen Christen gekommen. Immer
mehr Christen werden vertrieben oder wandern aus. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte
Bischof Sako:
„Die größten Herausforderung für die Christen im Irak ist
die Abwanderung, denn wenn die Christen das Land verlassen, kommt es auch zur Schwächung
der so wichtigen Botschaft des Friedens und der Nächstenliebe. Die andere Herausforderung
ist die Uneinigkeit der Christen untereinander, denn auch die christlichen Kirchen
sollten untereinander eine gemeinsame Stimme haben. Der Dialog ist heute sehr wichtig
und dringend, wenn wir eine wirkliche Präsenz in dem Land haben möchten.“
In
den letzten Monaten war es zu massiver Gewalt gegen Christen in dem vom Krieg verwüsteten
Land gekommen. Sako:
„Wir sind schockiert über die Attentate gegen Kirchen
und auch die Zivilbevölkerung in Bagdad. Christen müssen in diesem Land Botschafter
des Friedens und der Hoffnung sein. Der Frieden ist möglich, wenn wir die Politik
beiseite nehmen und als Bürger am Zusammenleben arbeiten. Dieses Zusammenleben dauert
schließlich schon seit 14 Jahrhunderten an!“
Gerade in der Weihnachtszeit
seien Christen „Boten des Friedens und der Hoffnung“, so Sako. Zeichen konkreter christlicher
Solidarität seien etwa Krankenbesuche oder die Unterstützung von Behinderten. Doch
auch von muslimischer Seite bemühe man sich um Dialog und besuche die christlichen
Nachbarn, so der Bischof weiter.