UNO: Kath. Hilfswerke, „Beschämender Deal in Kopenhagen“
Die internationale Allianz von katholischen Entwicklungsorganisationen CIDSE und Caritas
Internationalis sieht im „Kopenhagener Abkommen“ ein schwaches Verhandlungsresultat,
das Millionen arme Menschen in die Katastrophe führt. So heisst es in der Medienmitteilung
des weltgrössten Hilfswerk-Verbands. Wörtlich heißt es in dem Kommuniqué: „Menschen
in Entwicklungsländer kämpfen bereits jetzt mit den Folgen der Klimaerwärmung. Wir
haben nur noch wenig Zeit zur Verfügung, um künftig Schlimmeres zu verhüten. Doch
das Verhandlungsresultat in Kopenhagen bringt nicht die Änderungen, welche die Wissenschaft
als notwendig erachtet. Millionen Menschen kämpfen darum, ihren Kopf über Wasser zu
halten, während die Verantwortlichen der Politik nicht vorwärts machen“, sagt Niamh
Garvey von der irischen Caritas/Trocaire im Bella Centre in Kopenhagen. „Das Abkommen
ist ein anspruchloses, unverbindliches Übereinkommen, welches jedem Land erlaubt,
sich individuelle Ziele zu setzen – basierend auf dem wirtschaftlich und politisch
Machbaren und nicht auf dem, was Wissenschaft und Gerechtigkeit verlangen“, sagt sie.
Mangel
an politischem Willen Im letzten Jahrzehnt habe der Mangel an politischem
Willen die internationalen Anstrengungen gelähmt, etwas gegen den Klimawandel zu tun,
heisst es im Communiqué, während die Folgen in den Entwicklungsländern immer schwerwiegender
geworden seien. „Die Versammlungsteilnehmer haben es nicht geschafft, eine konkrete
und effektive Lösung zu liefern“, sagt CIDSE-Generalsekretär Bernd Nilles. „Sie haben
diese historische Gelegenheit verpasst, einen gemeinsamen Weg in eine nachhaltige
Zukunft aufzuzeigen.“
Abkommen muss verbindlich sein CIDSE und Caritas
glauben, dass die Welt nur ein faires, anspruchsvolles und rechtlich verbindliches
Abkommen akzeptieren sollte, das die Industrieländer verpflichtet, ihre Emissionen
bis 2020 um mehr als 40 Prozent zu senken, heißt es in der Erklärung. Die Allianz
der Hilfswerke schlägt zudem vor, dass die reichen Staaten bis 2020 195 Milliarden
Dollar zur Verfügung stellen – zusätzlich zur bereits bestehenden Entwicklungshilfe.
Damit sollen die Entwicklungsländer mit ökologischer Technologie ausgerüstet werden,
die es ihnen erlaubt, sich selbst vor den schlimmsten Folgen des Klimawandes zu schützen.