Vatikan: Johannes Paul II. und Pius XII. erhalten „Tugendgrad“
Die Seligsprechungsverfahren
für Johannes Paul II. und auch für Pius XII. haben eine wichtige Hürde genommen: Papst
Benedikt XVI. hat an diesem Samstag seinen beiden Vorgängern den heroischen Tugendgrad
zuerkannt. Für die definitive Seligsprechung der beiden Päpste braucht es jedoch noch
den Nachweis einer Wunderheilung. Gleichzeitig zur Bekanntgabe seiner Entscheidung
traf Benedikt die Offiziale der Heiligsprechungskongregation: Dabei erwähnte er in
einer kleinen Rede die beiden Päpste nicht namentlich. Vielmehr sprach er über die
Bedeutung des Selig- und Heiligsprechungsverfahren im allgemeinen:
„Die
wichtigen kirchlichen Etappen der Anerkennung der Heiligkeit, also die Seligsprechung
und die Heiligsprechung, sind eng miteinander verbunden. Dazu zählen aber auch die
Vorbereitungszeit und die Erklärung des heroischen Tugendgrades oder Martyriums eines
Dieners Gottes. … Liebe Brüder und Schwestern, das Weihnachtsfest, auf das wir uns
in dieser Zeit vorbereiten, lässt uns die Würde eines jeden Menschen aufscheinen.
Vor allem die Beispiele der Heiligen zeigen uns, wie sich diese Würde von Gott in
den historischen Umständen, in den persönlichen Charakteren, den freien und verantwortungsbewussten
Entscheidungen und den übernatürlichen Charismen zeigen kann.“
Insgesamt
bewilligte Benedikt XVI. an diesem Samstag 21 Dekrete der Seligsprechungskongregation.
Darin erkennt er unter anderem das Martyrium des 1984 vom polnischen Geheimdienst
entführten und ermordeten Priesters Jerzy Popieluszko an, der der damals verbotenen
Gewerkschaft Solidarnosc nahestand.