Der scheidende Erzbischof von Brüssel, Kardinal Godfried Danneels, rät zu einem ruhigen
Fortgang im Seligsprechungsprozeß für Johannes Paul II. Es wäre besser gewesen, auf
die „normale Prozedur“ zu setzen, meinte Danneels im Gespräch mit der Monatszeitschrift
„30 Tage“. „Wenn der Prozess ohnehin schnell verläuft, dann ist das gut – aber die
Heiligkeit braucht keine Überholspur“, so der Kardinal wörtlich. Und weiter: „Der
Prozeß sollte sich alle Zeit nehmen, die er braucht, ohne Ausnahmen zu machen.“ Schließlich
sei ein Papst ja „ein Getaufter wie alle anderen“. Das Interview entstand kurz vor
der Entscheidung von Papst Benedikt, seinem Vorgänger Johannes Paul den heroischen
Tugendgrad zu bescheinigen.